Neuausrichtung von E.ON auf der Zielgeraden
- Hauptversammlung stimmt über Abspaltung von Uniper ab
- Zwei Unternehmen für zwei Energiewelten
- Die Kunden im Mittelpunkt
"Mit der größten Transaktion in der jüngeren europäischen Industriegeschichte schaffen wir heute nichts weniger als eine neue E.ON, die sich mit jeder Faser der Energiezukunft verschrieben hat. Und zugleich geben wir die Uniper auf einen eigenen, guten Weg." Mit diesen Worten umriss Johannes Teyssen, Vorstandsvorsitzender der E.ON SE, den Grundgedanken der Neuausrichtung von E.ON in seiner Rede auf der heutigen Hauptversammlung des Unternehmens.
Zustimmung von mindestens 75 Prozent ist das Ziel
Teyssen warb bei den Aktionären um Zustimmung für die Abspaltung des traditionellen Energiegeschäfts in die neue, eigenständige Gesellschaft Uniper. Dafür ist eine Mehrheit von mindestens 75 Prozent des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals erforderlich. Die Abstimmung erfolgt nach einer umfassenden Aussprache im Laufe des Tages. Wird die erforderliche Quote erreicht, soll eine Mehrheitsbeteiligung an Uniper in Höhe von 53,35 Prozent an die Aktionäre der E.ON SE abgespalten werden.
Mehr Entscheidungsfreiheit für Aktionäre
Mit der Abspaltung von Uniper erhalten die Anteilseigner zusätzliche Optionen, denn jeder E.ON-Aktionär bleibt mit Wirksamwerden der Abspaltung Miteigentümer von E.ON, bekommt aber zusätzlich für je zehn E.ON-Aktien eine Aktie von Uniper. Die Aktionäre können dann frei entscheiden, ob sie ihre E.ON- und Uniper-Aktien halten oder ihr Portfolio verändern. Sie können so flexibler über ihr Vermögen verfügen und entscheiden, ob sie auf die Entwicklung von E.ON, von Uniper oder von beiden Unternehmen setzen wollen. Auch die Unternehmen gewinnen größeren strategischen und unternehmerischen Freiraum: E.ON und Uniper können sich künftig ganz auf ihre jeweiligen, sehr unterschiedlichen Märkte konzentrieren.
Zwei Unternehmen für zwei Energiewelten
Die neue E.ON fokussiert sich auf die neue Energiewelt mit den drei Geschäftsfeldern Energienetze, Kundenlösungen und erneuerbare Energien. Die Drei-Säulen-Strategie schafft ein optimales Chancen- und Risiko-Profil, bei dem die stabilen Erträge des Netzgeschäfts mit den Wachstums-Chancen bei Kundenlösungen und erneuerbaren Energien verbunden sind. Teyssen: "Dieses Konzept folgt einer klaren unternehmerischen Logik - und gewährleistet zugleich ein optimales Chancen/Risiko-Profil: Wir verbinden die stabilen Erträge des Netzgeschäfts mit den Wachstums-Chancen bei Kundenlösungen und erneuerbaren Energien. Diese drei Bereiche ergeben zusammen eine ausgewogene und feste Basis, von der aus wir vielfältige Potenziale für nachhaltige Wertschaffung und erfolgreiches Wachstum erschließen werden."
Konsequente Kundenorientierung
Teyssen hob vor allem die Neuausrichtung des Unternehmens auf die neue Welt der dezentralen Kundenlösungen hervor: "Ich bin fest davon überzeugt, dass E.ON alle Chancen hat, die Zukunft der Energie in Deutschland, in Europa und darüber hinaus maßgeblich mit zu gestalten. Mit ortsnahen Netzen, die eine intelligente Plattform für die neue Energiewelt sind. Mit immer mehr und günstigerem Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Und mit Kundenlösungen, die Haushalten, Unternehmen und Kommunen eine auf sie jeweils zugeschnittene, digital gesteuerte Energieversorgung ermöglichen. Die neue E.ON denkt konsequent vom Kunden her und will partnerschaftlich mit den Kunden eine bezahlbare, effiziente und nachhaltige Energiewelt gestalten. Dabei ist es unser Ziel, das Leben der Menschen zu verbessern."
Dividendenzusage eingehalten
Teyssen ging auch auf die wirtschaftliche Lage des Unternehmens ein. E.ON hatte das Geschäftsjahr 2015 mit EBITDA von 7,6 Milliarden Euro und einem nachhaltigen Konzernüberschuss von 1,6 Milliarden Euro im Rahmen der Erwartungen abgeschlossen. Aufgrund nicht zahlungswirksamer Wertberichtigungen in Höhe von insgesamt 8,8 Milliarden Euro auf Kraftwerke und Upstream-Aktivitäten musste das Unternehmen zugleich einen hohen Konzernfehlbetrag von 7 Milliarden ausweisen. Die Abschreibungen spiegeln die grundlegenden strukturellen Veränderung des Wettbewerbsumfeldes wider und belegen damit die Notwendigkeit, das Unternehmen grundlegend neu auszurichten. Die wirtschaftliche Nettoverschuldung ging zugleich um 17 Prozent auf rund 27,7 Milliarden Euro - und seit dem Jahreswechsel um weitere 1,1 Milliarden auf jetzt 26,6 Milliarden Euro - zurück. Trotz der starken Belastungen des Geschäftes und der entsprechend hohen Wertberichtigungen schlagen Vorstand und Aufsichtsrat die Ausschüttung einer Dividende von 50 Cent pro Aktie vor. Das entspricht einer Ausschüttungsquote von 60 Prozent des bereinigten Konzernüberschusses. E.ON erreicht damit eine Dividendenrendite von mehr als 6 Prozent. Teyssen: "Wir können diese Dividende aus dem im letzten Jahr erarbeiteten freien Cash Flow bezahlen und halten sie deswegen trotz des berichteten Konzernverlusts für vertretbar. Wir halten Wort, wir stehen zu unserem Dividendenversprechen."
Erstes Quartal 2016 durch Sondereffekt geprägt
Im laufenden Jahr hat sich das Umfeld weiter verschlechtert. Das erste Quartal konnte E.ON aufgrund von Sondereffekten dennoch im Rahmen der Erwartungen abschließen. Das EBITDA nahm von 2,8 Milliarden Euro auf 3,1 Milliarden Euro zu, der nachhaltige Konzernüberschuss stieg auf 1,3 Milliarden Euro. Dieses Ergebnis ist durch einen einmaligen positiven Effekt dominiert: Uniper war es Ende März gelungen, sich mit Gazprom auf neue Konditionen für langfristige Gaslieferungen zu einigen. Deshalb konnten vorsorglich gebildete Rückstellungen teilweise aufgelöst werden, die im ersten Quartal ergebniswirksam waren. Ohne diesen Effekt hätte das Ergebnis leicht unter dem des ersten Quartals des Vorjahres gelegen. Einschließlich dieses Einmaleffekts rechnet E.ON für das Geschäftsjahr 2016 mit einem Konzern-EBITDA im Bereich von 6,4 bis 6,9 Milliarden Euro und einem nachhaltigen Konzernüberschuss zwischen 1,5 und 1,9 Milliarden Euro.
Gute Kreditwürdigkeit beider Unternehmen
Die neue E.ON geht bilanziell und finanziell auf solider Grundlage in die Zukunft. Die Ratingagenturen hatten vor wenigen Wochen das bisherige BBB+/Baa1-Rating auch für die neue EON bestätigt. Basis hierfür ist eine neue mittelfristige Finanzplanung, in deren Zentrum eine hohe Kapitaleffizienz und die Stärkung der Bilanz stehen. Auch Uniper geht auf stabiler Basis in die Zukunft: Das Unternehmen verfügt mit BBB- über ein stabiles Investment-Grade-Rating und strebt über die nächsten Jahre ein komfortables Investment-Grade-Rating an.
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