E.ON bestätigt erneut Ausblick und übernimmt Verantwortung in der Krise
- Prognose für 2022 auf Konzernebene für Investitionen, bereinigtes EBITDA und bereinigten Konzernüberschuss bestätigt
- Wirtschaftliche Nettoverschuldung sinkt um 1,3 Milliarden Euro deutlich auf jetzt 37,4 Milliarden Euro
- Umsetzung der Wachstumsstrategie im Plan – Steigende Nachfrage für nachhaltige Kundenlösungen
E.ON bleibt trotz der extremen Verwerfungen auf den Energiemärkten auch nach dem ersten Halbjahr 2022 weiterhin auf Kurs und setzt seine Strategie konsequent um. Bei der Vorstellung des Ergebnisses sagte der Vorstandsvorsitzende Leonhard Birnbaum: „E.ON übernimmt Verantwortung. Wir helfen in Deutschland und in unseren europäischen Märkten, kurzfristig auf die außerordentliche Krise zu reagieren und langfristig Energiesicherheit durch eine beschleunigte Energiewende zu schaffen. Dank unseres Krisenmanagements können wir ein solides Halbjahresergebnis vorweisen. Wir bestätigen erneut unsere Prognose für das Gesamtjahr 2022.“
Birnbaum weiter: „Die aktuelle Energiekrise macht endgültig klar, dass wir das Europäische Energiesystem umbauen müssen. Um unabhängig zu werden von russischem Gas. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Um bezahlbare Energie für die Menschen in Europa zu sichern. Um grüne, klimafreundliche Energie verfügbar zu machen. Dazu müssen wir die Energiewende noch entschlossener vorantreiben. Hierfür übernehmen wir Verantwortung mit dem Ausbau unserer Energienetze und nachhaltigen Kundenlösungen.“
Mit Ergebnis im ersten Halbjahr auf Kurs – trotz turbulenter Zeiten
Birnbaum: „Wir sind mit unserem Geschäftsmodell gerade in der aktuellen, angespannten Gesamtsituation richtig positioniert. Daher konnten wir unseren Weg auch in den letzten Monaten konsequent weiterverfolgen. Dies bestätigen die Ergebnisse des ersten Halbjahres. Trotz der anhaltenden Krise halten wir, was wir versprochen haben. Operativ und finanziell.“
Die Geschäftsentwicklung von E.ON verlief im ersten Halbjahr 2022 trotz des schwierigen Umfelds wie erwartet: Das bereinigte Konzern-EBITDA lag bei knapp 4,1 Milliarden Euro und damit um rund 700 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert, der vor allem durch positive Sondereffekte im Zusammenhang mit Reststrommengen stark positiv beeinflusst war.
Den größten Anteil zum EBITDA trug ein stabiles Netzgeschäft mit rund 2,7 Milliarden Euro bei. Belastet wurde das Ergebnis durch milderes Wetter und höhere Kosten für Netzverluste, vor allem in Schweden und Mittel- und Osteuropa. Diese Belastungen konnten teilweise durch operative Verbesserungen insbesondere im deutschen Netz ausgeglichen werden.
Das bereinigte EBITDA im Bereich Kundenlösungen verzeichnete im Wesentlichen aufgrund von deutlich höheren Beschaffungskosten im Energievertrieb einen Rückgang um 90 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr auf jetzt gut 1,0 Milliarde Euro. Wie schon zu Jahresbeginn kommuniziert, musste E.ON wegen der massiv gestiegenen Großhandelspreise für Energie die Endkundenpreise anpassen. In Deutschland wurde der Großteil dieser Preiserhöhungen bereits erfolgreich durchgeführt oder angekündigt. Im Ergebnis wird dies jedoch erst vollständig in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 sichtbar werden.
Eine besonders gute Entwicklung verzeichnet im ersten Halbjahr das Geschäft mit innovativen Energieinfrastruktur-Lösungen für Kunden. Die Investitionen in neue Kundenprojekte wurden um 32 Prozent gesteigert, das EBITDA wuchs im Jahresvergleich um 23 Prozent auf rund 313 Millionen Euro. Die Umsätze des Geschäfts mit Lösungen zur Dekarbonisierung von Privathaushalten stiegen im Jahresvergleich um 40 Prozent auf rund 600 Millionen Euro. Allein im ersten Halbjahr wurden 20.000 Solar- und Speicherlösungen sowie 40.000 moderne Heizungslösungen, vor allem Wärmepumpen, in Europa verkauft. E.ON ist damit der größte Anbieter für Energielösungen zur Dekarbonisierung von Privathaushalten in Europa. Hierdurch sparen E.ON-Kunden über 500.000 Tonnen CO2 jährlich ein.
Das Nichtkerngeschäft profitierte im ersten Halbjahr vom höheren Strompreisniveau an den Großhandelsmärkten, das jedoch die Schließung der Kraftwerke Grohnde und Brokdorf nicht kompensieren konnte. Das Vorjahr profitierte zudem maßgeblich von der Rückabwicklung der Käufe von Reststrommengen im Zuge der Umsetzung des öffentlich-rechtlichen Vertrages zwischen der Bundesregierung und den Kraftwerksbetreibern.
Verschuldung sinkt deutlich durch Zinsanstieg
Der bereinigte Konzernüberschuss lag entsprechend der Entwicklung des EBITDA mit gut 1,4 Milliarden Euro um 20 Prozent unter dem Vorjahreswert von knapp 1,8 Milliarden Euro. Die wirtschaftliche Netto-Verschuldung sank von 38,8 Milliarden Euro zum Jahresende 2021 auf jetzt 37,4 Milliarden Euro. Dieser Zugewinn an finanziellem Spielraum ist neben einem starken operativen Cash-flow vor allem das Ergebnis der gestiegenen Rechnungszinsen, die zu einer Verringerung der Pensionslasten führen.
Ausblick bestätigt
E.ON geht unverändert davon aus, die Prognose 2022 zu erreichen. Finanzvorstand Marc Spieker: „Unsere Investitionsplanung liegt voll im Plan, unsere Erträge werden dadurch wie versprochen organisch wachsen. Wir bestätigen Investitionen in Höhe von rund 5,3 Milliarden Euro im Jahr 2022. Die angestrebten Synergien aus der Integration von innogy werden wir in vollem Umfang erreichen. Wir bestätigen daher in unseren Kerngeschäftsfeldern unsere Prognose. Im Nicht-Kerngeschäft wirken sich steigende Energiepreise positiv aus. Deshalb heben wir unsere Prognose für das Nicht-Kerngeschäft um 200 Millionen Euro auf 0,8-1,0 Milliarden Euro an.“
E.ON erwartet weiterhin ein bereinigtes EBITDA in der Spanne von 7,6 bis 7,8 Milliarden Euro und einen bereinigten Konzernüberschuss von 2,3 bis 2,5 Milliarden Euro, was einem bereinigten Ergebnis je Aktie von 88 bis 96 Cent entspricht.
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