- Umsatz: Q2 bei 2,7 Mio. EUR (‑17 % ggü. Vorjahr) und H1 bei 5,6 Mio. EUR (‑7 % ggü. Vorjahr); Wachstumstrend intakt mit LTM-Umsatzsteigerung[1] von 7 %
- EBITDA: Q2 mit ‑0,2 Mio. EUR (Q2/2021: +0,3 Mio. EUR) und H1 mit ‑0,7 Mio. EUR (H1/2021: +0,1 Mio. EUR) beeinflusst durch Umsatzrückgang, plangemäßen Aufbau der Vertriebsinfrastruktur, Durchführung der klinischen Humanstudie und Arbeiten an der Umsetzung der MDR-Richtlinien
- Silber: Erste Operationen im Rahmen der klinischen Humanstudie für innovative antibakterielle Silberbeschichtungstechnologie durchgeführt
- Ausblick H2: Umsatzsteigerung gegenüber H1 erwartet mit Umsatzniveau für GJ 2022 von 11,5 Mio. EUR bis 13,5 Mio. EUR und EBITDA (inkl. der vollen Projektkosten für weitere Durchführung der klinischen Humanstudie) von ‑2,0 Mio. EUR bis ‑1,1 Mio. EUR
Die aap Implantate AG („aap“ oder „Gesellschaft“) bewegte sich sowohl im zweiten Quartal als auch im ersten Halbjahr in einem herausfordernden makroökonomischen Umfeld, was sich entsprechend in der Geschäftsentwicklung niederschlug und damit nicht zur Erreichung der von der Gesellschaft für das erste Halbjahr 2022 gesteckten Ziele führte. Dabei sieht sich die Gesellschaft weiterhin der bestehenden pandemischen COVID‑19 Situation gegenüber, damit im Zusammenhang stehenden Engpässen in Krankenhäusern und ebenso in der zwar steigenden aber anhaltend zu geringen Mobilität und dem geänderten Mobilitätsverhalten der Bevölkerung, was sich in geringeren Fallzahlen im Vergleich zum Vor‑COVID‑19 Niveau zeigt. Daneben beeinträchtigt der immer noch andauernde Krieg in der Ukraine, der beobachtbare dynamische Druck auf die weltweiten Lieferketten und das allgemeine inflationäre Umfeld generell die Geschäftsentwicklung, was sich z. B. trotz gut gefüllter Pipeline in zeitlich deutlich verzögerter Abwicklung von Neukundenverträgen oder in stark reduzierter Investitionsbereitschaft von aap‘s bestehenden Vertriebspartnern in den Marktausbau widerspiegelt.
Der Umsatz der Gesellschaft sank im zweiten Quartal 2022 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 17 % auf 2,7 Mio. EUR (Q2/2021: 3,3 Mio. EUR). In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres reduzierte sich der Umsatz gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 um 7 % auf 5,6 Mio. EUR (H1/2021: 6,0 Mio. EUR). Unter Berücksichtigung konstanter Wechselkurse lagen die Veränderungen im Umsatz bei ‑21 % (Q2) bzw. ‑10 % (H1). Mit Blick auf das Ergebnis verzeichnete die Gesellschaft ein EBITDA von ‑0,2 Mio. EUR (Q2/2021: +0,3 Mio. EUR) im zweiten Quartal bzw. von ‑0,7 Mio. EUR (H1/2021: +0,1 Mio. EUR) in den ersten sechs Monaten 2022, was vor allem den Umsatzrückgang, den plangemäßen Ausbau der Vertriebsinfrastruktur in Deutschland und den USA, die Durchführung der klinischen Studie für aap’s innovative antibakterielle Silberbeschichtungstechnologie als auch die umfangreichen Arbeiten an Prozessen und Dokumenten zur Erfüllung der gestiegenen regulatorischen Anforderungen der neuen EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR) widerspiegelt.
Q2/2022 und H1/2022 – Finanzkennzahlen
Umsatz Q2/2022 und H1/2022
Umsatz in TEUR |
Q2/2022 |
Q2/2021 |
Veränderung |
EMEA (= Europa, Mittlerer Osten, Afrika)
Nordamerika
LATAM (= Lateinamerika)
APAC (= Asien-Pazifik) |
1.256
872
500
65 |
1.725
1.006
362
171 |
‑27 %
‑13 %
+38 %
‑62 % |
Umsatz |
2.693 |
3.264 |
‑17 % |
Umsatz in TEUR |
H1/2022 |
H1/2021 |
Veränderung |
EMEA (= Europa, Mittlerer Osten, Afrika)
Nordamerika
LATAM (= Lateinamerika)
APAC (= Asien-Pazifik) |
2.940
1.655
811
147 |
3.142
1.750
784
295 |
‑6 %
‑5 %
+3 %
‑50 % |
Umsatz |
5.553 |
5.971 |
‑7 % |
Mit Blick auf die einzelnen Regionen zogen sich die vorgenannten Effekte durch fast alle für aap relevanten Märkte, wenn auch in unterschiedlichem Umfang. Erfreulich zeigt sich die Entwicklung in der Region LATAM in der aap sowohl im zweiten Quartal als auch im ersten Halbjahr 2022 ein Wachstum von +38 % bzw. +3 % erzielen konnte. Hierbei zeigen sich Erholungstendenzen in Märkten wie Mexiko und Brasilien aber auch ein neuer Vertriebspartner in Venezuela trug zur positiven Entwicklung in der LATAM-Region bei. In der Region EMEA war vor allem das zweite Quartal von einem deutlichen Rückgang von 27 % gekennzeichnet was im ersten Halbjahr in einer Umsatzverringerung von 6 % resultierte. Dabei waren vor allem die Entwicklungen in den Märkten in Spanien, Bosnien und Israel verantwortlich, die für über 2/3 der negativen Abweichungen stehen. Positiv entwickelte sich dagegen der Markt in Südafrika bei dem im zweiten Quartal ein deutliches Wachstum von +65 % und in den ersten sechs Monaten von +24 % zu verzeichnen war, was aber die Entwicklung der anderen Teilmärkte in der EMEA-Region nur teilweise kompensieren konnte. In der APAC-Region verzeichnete aap einen Umsatzrückgang im zweiten Quartal von 62 % bzw. von 50 % im ersten Halbjahr gegenüber dem jeweiligen Vergleichszeitraum des Vorjahres, was vor allem aus einem verringerten Geschäftsvolumen mit dem chinesischen Vertriebspartner resultiert.
In den USA ergibt sich ein geteiltes Bild: Während sich auf den ersten Blick für die Region ein Umsatzrückgang im zweiten Quartal (‑13 %) und in den ersten sechs Monaten (‑5 %) ergibt, ist ein Sondereffekt in Höhe von 0,2 Mio. EUR aus dem Umsatz des zweiten Quartals 2021 herauszurechnen. Dieser Einmaleffekt im Vorjahr ergab sich aus der Beendigung der Vertragsbeziehung mit einem langjährigen Distributionspartner. Unter Herausrechnung dieses nicht wiederkehrenden Effekts ergibt sich ein Wachstum von +14 % für das zweite Quartal bzw. von +10 % für das erste Halbjahr. Neben der Entwicklung des USD/EUR-Wechselkurses war auch der gestiegene durchschnittlich in Rechnung gestellte Preis je durchgeführter Operation Hintergrund für den Umsatzanstieg.
Insgesamt bleibt der Vorstand für die weitere Entwicklung der Gesellschaft optimistisch und sieht sich u. a. mit Blick auf die Umsatzentwicklung der letzten 12 Monate im Vergleich zur korrespondierenden Periode des Vorjahres mit einem LTM-Umsatzwachstum von 7 % in der grundsätzlichen Ausrichtung der aap bestätigt.
EBITDA Q2/2022 und H1/2022
EBITDA in TEUR |
Q2/2022 |
Q2/2021 |
Veränderung |
EBITDA |
‑207 |
+273 |
>‑100 % |
Einmaleffekte |
‑329 |
‑400 |
+18 % |
Recurring EBITDA |
-536 |
-127 |
>‑100 % |
EBITDA in TEUR |
H1/2022 |
H1/2021 |
Veränderung |
EBITDA |
‑684 |
+85 |
>‑100 % |
Einmaleffekte |
‑202 |
-452 |
+55 % |
Recurring EBITDA |
-886 |
-367 |
>‑100 % |
Mit Blick auf das Ergebnis verringerte sich das EBITDA gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres für das zweite Quartal 2022 auf -0,2 Mio. EUR (Q2/2021: +0,3 Mio. EUR) und für die ersten sechs Monate 2022 auf -0,7 Mio. EUR (H1/2021: +0,1 Mio. EUR). Dabei waren vor allem folgende Entwicklungen ausschlaggebend:
- Unter der Planung der Gesellschaft realisiertes Umsatzniveau im zweiten Quartal und im ersten Halbjahr vor allem aufgrund der zuvor genannten Effekte aus der COVID-19 Pandemie, des Kriegs in der Ukraine und des allgemein inflationären Umfelds,
- Stabil hohe Bruttomarge (in %) mit Steigerung der Bruttomarge[2] in absoluten Zahlen (ohne Einmaleffekte; Q2: rd. +43 TEUR, H1: rd. +98 TEUR),
- Planmäßiger Anstieg in den Personalaufwendungen vor allem aufgrund des Ausbaus der Vertriebsinfrastruktur in Deutschland und den USA zur Umsetzung des geplanten Umsatzwachstums sowie in den Bereichen Qualitätsmanagement, Regulatory und Clinical Affairs um plangemäß die Erreichung der Zertifizierung nach der neuen EU-Medizinprodukte-Verordnung (Medical Device Regulation - MDR 2017/745/EU) innerhalb des Übergangszeitraums bis 2024 zu gewährleisten,
- Geringfügig erhöhtes Kostenniveau (ohne Einmaleffekte) in den sonstigen Kosten im operativen Traumageschäft inkl. der zentralen Verwaltungsfunktionen,
- Kostenanstieg aus der Durchführung der klinischen Humanstudie für aap’s innovative Silberschichtungstechnologie mit den ersten durchgeführten Operationen und dem Einschluss weiterer an der Studie teilnehmenden Kliniken im ersten Halbjahr 2022,
- Geringere Einmaleffekte, die in beiden Vergleichsperioden einen ergebnisverbessernden Einfluss auf das EBITDA hatten (vor allem aus der Erfassung von Erträgen aus COVID-19-Hilfsprogrammen und aus der Auflösung von Rückstellungen und abgegrenzten Verbindlichkeiten).
Unter Herausrechnung der Einmaleffekte verringerte sich das Recurring EBITDA weiter im zweiten Quartal und im ersten Halbjahr 2022 auf -0,5 Mio. EUR (Q2/2021: -0,1 Mio. EUR) bzw. auf ‑0,9 Mio. EUR (H1/2022: ‑0,4 Mio. EUR).
Silberbeschichtungstechnologie
Mit Blick auf aap‘s innovative antibakterielle Silberbeschichtungstechnologie wurden im ersten Halbjahr 2022 die ersten Operationen im Rahmen der klinischen Humanstudie durchgeführt und weitere Studienzentren initiiert. Darüber hinaus hat die Gesellschaft im Berichtszeitraum vielversprechende Testbeschichtungen für ein führendes Medizintechnikunternehmen durchgeführt. Dabei soll die mögliche Anwendung der Silberbeschichtungstechnologie auf aap-fremde Produkte nachgewiesen werden und die Voraussetzung für potenziell gemeinsame Entwicklungsprojekte schaffen. Daneben befindet sich aap weiterhin in Gesprächen über eine mögliche Kofinanzierung der klinischen Humanstudie und weitere Kooperationsmöglichkeiten.
Ausblick
Nicht in den nachfolgenden Prognoseaussagen enthalten sind:
- Eine deutliche Verschärfung der Sanktionen gegen Russland bzw. eine veränderte Auslegung von bestehenden Sanktionen,
- Eine Ausweitung der Konfliktsituation außerhalb der Ukraine,
- Weitere zusätzliche signifikante Steigerungen der Energie- und Rohstoffpreise über das derzeit absehbare Niveau oder Einschränkungen der Betriebsfähigkeit der Gesellschaft durch teilweise oder gänzliche Einstellung von Gas- und/ oder Energielieferungen unter anderem durch den Krieg in der Ukraine bzw. bedingt durch die damit zusammenhängenden Sanktionen,
- Weitere Virusmutationen (COVID-19-Pandemie), die zu einer deutlichen Verschlechterung der Infektionslage mit entsprechenden Lockdown-Maßnahmen oder sonstigen Einschränkungen in den für aap relevanten Vertriebsregionen führen oder Produktionsausfälle am Standort Berlin bzw. bei Dienstleistern/ Zulieferern der aap zur Folge haben.
Im zweiten Halbjahr 2022 wird neben der Stabilisierung der finanziellen Lage der aap insbesondere die weitere Durchführung der klinischen Humanstudie für die innovative antibakterielle Silberbeschichtungstechnologie sowie die weitere Überarbeitung von Prozessen und Dokumenten zur Erfüllung der gestiegenen regulatorischen Anforderungen der neuen EU-Medizinprodukte-Verordnung MDR im Fokus stehen. Umsatzseitig rechnet der Vorstand für das zweite Halbjahr 2022 mit einer Steigerung gegenüber den ersten sechs Monaten und erwartet für das Geschäftsjahr 2022 ein Umsatzniveau von 11,5 Mio. EUR bis 13,5 Mio. EUR. Für das EBITDA des Geschäftsjahres 2022 erwartet der Vorstand unter Berücksichtigung der vollen Projektkosten für die weitere Durchführung der klinischen Humanstudie für die antibakterielle Silberbeschichtungstechnologie einen Wert von ‑2,0 Mio. EUR bis ‑1,1 Mio. EUR.
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aap Implantate AG (ISIN DE0005066609) - General Standard/Regulierter Markt - Alle deutschen Börsenplätze –
Über aap Implantate AG
Die aap Implantate AG ist ein global tätiges Medizintechnikunternehmen mit Sitz in Berlin, Deutschland. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vermarktet Produkte für die Traumatologie. Das IP-geschützte Portfolio umfasst neben dem innovativen anatomischen Plattensystem LOQTEQ® ein weites Spektrum an Lochschrauben. Darüber hinaus verfügt die aap Implantate AG über eine Innovationspipeline mit vielversprechenden Entwicklungsprojekten, wie der antibakteriellen Silberbeschichtungstechnologie und magnesiumbasierten Implantaten. Diese Technologien adressieren kritische und bislang noch nicht adäquat gelöste Probleme in der Traumatologie. Die aap Implantate AG vertreibt ihre Produkte in Deutschland direkt an Krankenhäuser, Einkaufsgemeinschaften und Verbundkliniken, während auf internationaler Ebene primär ein breites Distributorennetzwerk in rund 25 Ländern genutzt wird. In den USA setzt das Unternehmen mit ihrer Tochtergesellschaft aap Implants Inc. auf eine hybride Vertriebsstrategie. Dabei erfolgt der Vertrieb sowohl über Distributionsagenten als auch im Rahmen von Partnerschaften mit globalen Orthopädieunternehmen. Die Aktie der aap Implantate AG ist im General Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert (XETRA: AAQ.DE). Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unserer Website unter www.aap.de.
Bei den in dieser Pressemitteilung dargestellten Zahlenangaben können technische Rundungsdifferenzen bestehen, die die Gesamtaussage nicht beeinträchtigen.
Zukunftsgerichtete Aussagen
Diese Mitteilung kann zukunftsgerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen Erwartungen, Vermutungen und Prognosen des Vorstands sowie ihm derzeit zur Verfügung stehender Informationen basieren. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind nicht als Garantien der darin genannten zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse zu verstehen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Diese Faktoren schließen auch diejenigen ein, die aap in veröffentlichten Berichten beschrieben hat. Zukunftsgerichtete Aussagen gelten deshalb nur an dem Tag, an dem sie gemacht werden. Wir übernehmen keine Verpflichtung, die in dieser Mitteilung gemachten zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.
[1] LTM-Umsatzsteigerung: Umsatz der letzten 12 Monate (01.07.2021 – 30.06.2022) im Vergleich zur korrespondierenden Periode des Vorjahres (01.07.2020 - 30.06.2021)
[2] Bruttomarge = Umsatzerlöse +/- Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen – Materialaufwand / Aufwand für bezogene Leistungen.
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aap Implantate AG; Marek Hahn; Mitglied des Vorstands, CFO; Lorenzweg 5; D-12099 Berlin
Tel.: +49/30/750 19 – 134; Fax: +49/30/750 19 – 290; m.hahn@aap.de
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