Daimler Trucks erhöht Anteil an russischem Lkw-Hersteller KAMAZ mit geplanter Unterstützung der European Bank of Reconstruction & Development Stuttgart/Moskau, 11. Februar 2010
Die Daimler AG hat mit der Troika Dialog, Russlands führender Investmentbank, ein Memorandum of Understanding (MoU) zur Übernahme von fünf Prozent der von Troika Dialog gehaltenen Anteile an KAMAZ unterzeichnet. Damit stärkt Daimler seinen Anteil an der strategischen Partnerschaft mit dem russischen Lkw-Hersteller. Geplant ist, dass Daimler und die EBRD die Anteile an KAMAZ gemeinsam übernehmen werden. Die Übernahme wird zeitgleich und in enger Koordination erfolgen. Daimler wird seinen Anteil an KAMAZ zunächst um ein Prozent auf 11 Prozent erhöhen, während die restlichen vier Prozent der Anteile von der EBRD gehalten werden. Durch diese Transaktion wird die EBRD im Aufsichtsrat von KAMAZ vertreten sein. Die Daimler AG hat bereits seit 2009 einen Sitz im Aufsichtsrat von KAMAZ. Über den Kaufpreis für den Erwerb der fünf Prozent von Troika Dialog wurde Stillschweigen vereinbart. Der Grundstein für die strategische Partnerschaft von Daimler Trucks mit KAMAZ, Russian Technologies und Troika Dialog wurde im Dezember 2008 gelegt, als Daimler 10 Prozent der Anteile an KAMAZ übernahm. Andreas Renschler, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Daimler Trucks und Daimler Buses: „Die geplante Erhöhung unserer Anteile an KAMAZ stärkt die strategische Partnerschaft von Daimler Trucks an KAMAZ vor allem im derzeit schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. Sie ist ein strategisch wichtiger Schritt und ein klares Signal für die Erschließung des russischen Marktes mit seinen hohen Wachstumschancen. Mit der strategischen Partnerschaft bei KAMAZ und den bereits realisierten Projekten haben wir einen weiteren Meilenstein zum Ausbau der globalen Präsenz von Daimler Trucks erreicht.“ Sergei Kogogin, Generaldirektor von KAMAZ fügt hinzu: „Die Er¬höhung der strategischen Beteiligung von Daimler Trucks zeigt, dass wir mit unseren Kooperationen auf dem richtigen Weg sind und macht KAMAZ zu einem international konkurrenzfähigen Wettbewerber.“ Ruben Vardanian, Präsident und CEO der Troika Dialog äussert sich wie folgt: “Wir sind als Finanzinvestor sehr zufrieden, dass wir durch diese Partnerschaft, die wir zu Beginn der Wirtschaftskrise eingegangen sind, in kurzer Zeit so weit gekommen sind. Und wir freuen uns, dass wir diese Partnerschaft heute in finanzieller und technologischer Hinsicht weiter ausbauen können. KAMAZ hat in Daimler einen sehr zuverlässigen Partner gefunden, der Vertrauen in die Partnerschaft, die gemeinsame Strategie und in den russischen Fahrzeugmarkt setzt. Aus diesem Grund wird Troika Dialog diese Partnerschaft auch zukünftig unterstützen.“ „Die heute unterzeichnete Vereinbarung hat strategische Bedeutung für Russland und die gesamte russische Automobilindustrie. Sie bestätigt das große Vertrauen von westlichen Unternehmen in die russische Wirtschaft und die Bereitschaft dort zu investieren“, sagt Sergey Chemezov, Generaldirektor von Rostechnologii und Aufsichtsratsvorsitzender von OJSC KAMAZ. Daimler Trucks und KAMAZ kommen bei der Realisierung von gemeinsamen Projekten sehr gut voran Bereits im November 2009 wurden Verträge zur Gründung von zwei Joint Ventures zwischen Daimler Trucks und KAMAZ unterzeichnet. Am ersten Joint Venture „Fuso KAMAZ Trucks Rus“ werden die Daimler AG und KAMAZ je 50 Prozent halten und starten zunächst mit dem Import von Fuso Lkw als Semi-Knocked-Down (SKD)-Montage¬sätze aus Japan noch im ersten Quartal 2010. Die Lkw-Produktion erfolgt am KAMAZ Produktionsstandort in Naberezhnye Chelny. Die Vertriebszentrale des neuen Unternehmens ist in Kazan angesiedelt. Am zweiten Gemeinschaftsunternehmen „Mercedes-Benz Trucks Vostok“ werden die Daimler AG und KAMAZ ebenfalls je 50 Prozent halten. Die Produktion der schweren Mercedes-Benz Lkw Actros und Axor erfolgt zunächst als SKD-Montage ebenfalls in Naberezhnye Chelny. Die Vertriebszentrale für Mercedes-Benz Lkw sowie Mercedes-Benz und Setra Omnibusse in Russland bleibt in Moskau. Die Produktion der Lkw soll im zweiten Quartal 2010 starten, der Vertrieb läuft bereits seit Januar 2010 über das neue Unternehmen Mercedes-Benz Trucks Vostok.
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