CareFlex: Neue Konsortialverteilung mit Rückversicherungsrolle für die Deutsche Familienversicherung
- DFV übernimmt Rolle des Rückversicherers und ist nicht mehr Erstversicherer und IT-Dienstleister im CareFlex Konsortium
- Ausblick 2021: Noch keine Profitabilität, aber zusätzliches organisches Wachstum in 2021 geplant
Frankfurt am Main, 30. Dezember 2020 - Die DFV Deutsche Familienversicherung AG ("DFV" oder "Deutsche Familienversicherung"), ein stark wachsendes und in Europa führendes InsurTech-Unternehmen, hatte die Idee für die erste arbeitgeberfinanzierte Pflegezusatzversicherung CareFlex. Diese ist von den Tarifparteien beim Tarifabschluss der chemischen Industrie Ende 2019 als CareFlex Chemie umgesetzt worden. Dafür wurde ein Konsortium aus der Barmenia Krankenversicherung AG, der DFV und der R+V Krankenversicherung AG gebildet. An diesem Konsortium war die DFV mit 35 % beteiligt.
Auf Basis einer intensiven Kommunikation mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht zum Nachweis einer ausreichenden Sicherheit bei der Kalkulation des Rechnungszinses von CareFlex Chemie hat der Vorstand der DFV das Gesamtprojekt erneut überprüft. Vor dem Hintergrund eines erwarteten zusätzlichen Kapitalanlagevolumens bei der DFV von 50 Mio. € pro Jahr hat der Vorstand entschieden, dass das Risiko der Erwirtschaftung des einzukalkulierenden Rechnungszinses die Vorteile eines Verbleibens als Erstversicherer im CareFlex-Konsortium deutlich überwiegt. Auf Wunsch der DFV haben sich die Tarifparteien und die Mitglieder des Konsortiums deshalb heute darauf geeinigt, dass die DFV aus dem Projekt CareFlex Chemie als Erstversicherer ausscheidet. Mit der Barmenia wird die DFV einen Rückversicherungsvertrag abschließen. Die DFV wird damit nicht mehr für die IT-technische Umsetzung von CareFlex Chemie verantwortlich sein. Die dafür erforderlichen Vereinbarungen sind heute unterzeichnet worden. Der CareFlex-Tarif ist Ende 2019 in einer Phase von wirtschaftlicher Prosperität kalkuliert und aufgelegt worden. Ausgelöst durch die weltweite Corona-Pandemie kam es in Deutschland zu zwei Infektionswellen und zwei Lock-Downs der Wirtschaft. Ein Ende des jetzigen Lock-Downs ist nicht absehbar. Fachleute prognostizieren eine dritte Infektionswelle und eine "Herdenimmunität" kann nicht vor 2022 erwartet werden. Vor diesem Hintergrund erscheint dem Vorstand die überproportionale Steigerung des Kapitalanlagevolumens um jährlich 50 Mio. € für zu risikoreich und nicht mehr vertretbar für die Größe der Deutschen Familienversicherung.
Die DFV ist von dem innovativen Projekt CareFlex Chemie nach wie vor überzeugt und wird als Rückversicherer weiterhin an der ersten Branchenlösung dieser Art beteiligt sein. Als Rückversicherer übernimmt die DFV jedoch nicht mehr das Risiko der Kapitalanlage, sondern nur noch die versicherungstechnischen Risiken, die keinen Einflüssen durch Corona-Pandemie oder deren wirtschaftliche Folgen unterliegen. Durch das Ausscheiden der DFV als Erstversicherer aus dem CareFlex-Konsortium wird sich der ursprünglich geplante Bestandszuwachs von 70 Mio. € brutto in 2021 nicht mehr realisieren lassen. Stattdessen rechnet die DFV als Rückversicherer mit einem Bestandszuwachs im gleichen Zeitraum von 40 Mio. €.
Dadurch, dass die DFV als Rückversicherer auch nicht mehr für die Abwicklung von CareFlex Chemie verantwortlich ist, entfällt der dafür kalkulierte finanzielle Ausgleich, dem allerdings nun auch keine zusätzlichen CareFlex-bedingten Aufwendungen gegenüberstehen. Die DFV kann sich somit auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Für das Jahr 2021 strebt die DFV dabei eine überproportionale Steigerung des Neugeschäfts, die Internationalisierung des Unternehmens und die Einführung neuer digitaler Versicherungsprodukte sowie die Fortschreibung der Digitalisierung insgesamt an. Die DFV rechnet vor diesem Hintergrund noch nicht mit einem positiven Ergebnis in 2021.
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