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Infineon Technologies AG

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Pressemitteilung vom 31.03.2005

Infineon stellt Chipsatz für ADSL2+ mit höchster Leistungseffizienz vor: Industrieweit erstes Class-D-Design senkt Leistungsaufnahme und Platzbedarf um ein Drittel

 München, 31. März 2005 – Infineon Technologies AG, ein führender Anbieter von Halbleitern für Breitbandzugangslösungen, kündigte heute mit dem GEMINAX PRO den industrieweit höchstintegrierten ADSL2+ Chipsatz mit der geringsten Leistungsaufnahme an. Der Chip verfügt über ein 16-kanaliges ADSL2+ DFE (Digital Front End) sowie ein 4-kanaliges AFE (Analog Front End) mit integrierten, stromsparenden Class-D-Leitungstreibern. Im Vergleich zu bisher verfügbaren Chipsätzen reduziert der GEMINAX PRO die Leistungsaufnahme, den Platzbedarf und die gesamten Systemkosten um bis zu 30 Prozent. Insbesondere bei ferngewarteten Systemen, sogenannten Remote Units, für die Stromverbrauch, Batterie-Backup-Versorgung und Platzbedarf wichtige Kriterien sind, können bei Einsatz des neuen Infineon-Chipsatzes Betriebskosten deutlich gesenkt werden. In Umgebungen, in denen der Energieverbrauch durch Standards reglementiert ist (z.B. in Nordamerika durch den NEBS-Standard) können nun Netzwerkbetreiber die Liegenschaften für ihre Vermittlungsstellen effizienter nutzen.

Durch die hohe Verlustleistung bei heute verfügbaren ADSL2+ Leitungstreibern konnten bisher nur zwei Kanäle je Leitungstreiber-Baustein integriert werden. Die neuartige Switched-Mode („Class-D“) Leitungstreiber-Technologie von Infineon reduziert die Leistungsaufnahme eines Leitungstreibers um ca. 50 Prozent auf weniger als 350 mW/Kanal. So können jetzt erstmals vier Leitungstreiber-Kanäle und Analog Front End (AFE)-Kanäle in einem Baustein integriert werden. Im Gegensatz zu den herkömmlichen linearen Bausteinen nutzen die Class-D-Treiberbausteine Pulsbreiten Modulation (PWM), um analoge Signale mit höherer Effizienz zu erzeugen. Damit wird die Leistungsaufnahme in der Ausgangsstufe deutlich gesenkt. Class-D-Verstärker werden vielfach in leistungsfähigen Audio-Applikationen eingesetzt, wo sie aber auf einen Frequenzbereich von wenigen Kilohertz beschränkt sind. ADSL2+ arbeitet jedoch mit einer Bandbreite von 2,2 MHz. Durch zahlreiche technologische Innovationen von Infineon konnte diese effiziente Technologie in die ADSL2+ Umgebung ohne Einschränkungen bei der Leistungsfähigkeit implementiert werden.

„Für unsere Kunden liegt der Schlüssel für eine weitere Senkung der Systemkosten bei der Implementierung von mehr Ports je Vermittlungsstelle. Der neue GEMINAX PRO von Infineon, der erste ADSL2+ Chipsatz mit Class-D-Technologie, beseitigt gleichzeitig die beiden Haupthindernisse dafür: Platzbedarf und Leistungsaufnahme“, sagte Christian Wolff, Vice President des Geschäftsbereiches Kommunikation und Leiter des Geschäftsfeldes Wireline Access von Infineon. „Während konventionelle Lösungen ihr Innovationspotential nahezu ausgeschöpft haben, erlaubt es uns der Class-D-Ansatz bei der Leistungsaufnahme und dem Integrationsgrad neue Maßstäbe zu setzen.“

Nach den neuesten Berichten des DSL Forum dominieren Digital Subscriber Lines (DSL) auf Basis bestehender Kupfer-Infrastruktur den Markt für Breitbandzugang mit einem Anteil von etwa 65 Prozent. Von den insgesamt mehr als 100 Millionen Anschlüssen entfallen wiederum über 90 Prozent auf ADSL- und ADSL2+ Systeme. ADSL2+ ist rückwärtskompatibel zu ADSL und ermöglicht so einen nahtlosen Übergang auf die nächste DSL-Netzwerk-Generation: Bestehende ADSL-Teilnehmerendgeräte (CPEs, Customer Premises Equipments) können problemlos über den ADSL-Mode an ADSL2+-Systeme in den Vermittlungsstellen angeschlossen werden

„Infineon steigerte seinen Marktanteil in dem hart umkämpften Markt für ADSL-Infrastruktur in 2004 um sechs Prozentpunkte auf 14 Prozent“, sagte Steve Rago, Principal Analyst bei iSuppli. „Mit der Ankündigung von GEMINAX PRO bringt sich Infineon in eine gute Position, um diesen Erfolg auch in 2005 fortzusetzen - ein Jahr das wir ähnlich konkurrenzbetont erwarten. Ein Markt, in dem staatliche (PTTs) und andere Telefongesellschaften wie ILECs (Incumbent Local Exchange Carriers) weltweit Video-Dienste anbieten wollen und dafür eine zuverlässige ADSL2+ Technologie benötigen.“

Das Marktforschungsunternehmen iSuppli geht davon aus, dass in 2005 etwa 50 Millionen Chipsätze für die ADSL-Infrastruktur ausgeliefert werden, und davon der Löwenanteil auf ADSL2+ Chipsätze entfällt. Für 2006 prognostiziert iSuppli ein Marktwachstum in Höhe von 14 Prozent, wobei weltweit ADSL2+ die bevorzugte Technologie der Service Provider sein wird.

Der GEMINAX PRO Chipsatz von Infineon

GEMINAX AL4 PRO beinhaltet ein 16-kanaliges ADSL2+ DFE (GEMINAX-D16 PRO) und ein 4-kanaliges AFE (GEMINAX-4AL PRO) mit vier integrierten stromsparenden Class-D-Leitungstreibern. Damit erfordert ein auf GEMINAX PRO basiertes System nur insgesamt fünf Bausteine, um 16 ADSL2+ Kanäle mit voller Datenrate zur Verfügung zu stellen. Da Linecards im Hinblick auf ihre Abmessungen festgelegt sind und auch eine Überhitzung des Systems oder gar ein dadurch bedingter eventueller Zusammenbruch verhindert werden müssen, erforderte eine Erhöhung der Kanalkapazitäten bisher zusätzliche Linecards mit entsprechenden Zusatzkosten. Aufgrund der geringeren Leistungsaufnahme von GEMINAX PRO, der weniger benötigen Bauelementen und des reduzierten Flächenbedarfs von nur 500 Quadratmillimetern je Kanal, kann nun die Kapazität je Linecard und Schaltschrank (Shelf) deutlich erhöht werden.

Der neue ADSL2+ Chipsatz wurde für hochkomplexe Vermittlungsstellen (Central-Office-Systeme) wie Digital Subscriber Line Access Multiplexer (DSLAM), Digital Loop Carrier (DLC) oder Multi-Service Access Platforms (MSAPs) entwickelt. Er ergänzt die etablierte GEMINAX MAX-Familie und unterstützt die Standards ADSL full-rate (G.992.1), ADSL-lite (G.992.2), ADSL2 (G.992.3), ADSL2-lite (G.992.4) und ADSL2+ (G.992.5).

Der GEMINAX PRO-Chipsatz ist software-kompatibel zum ADSL2+ Chipsatz GEMINAX MAX. Diese Software-Kompatiblität erlaubt es Systemanbietern, ihre bisherigen GEMINAX MAX-Systeme bei kürzeren Entwicklungszyklen mit dem neuen Chipsatz aufzurüsten und schneller in den Markt zu bringen.

Für Integrated Voice and Data (IVD)-Applikationen kann der GEMINAX PRO ADSL2+ Chipsatz um Sprach-Codecs der VINETIC-Familie bzw. ISDN-Transceiver IEC-4 von Infineon ergänzt werden. Der DSL-Netzwerkprozessor ConverGate und die ADSL2+ CPE-Familie Amazon ermöglichen den Aufbau von kompletten Systemlösungen.

Der GEMINAX-D16 PRO ist in einem PG-LBGA-484-Gehäuse mit 23 mm x 23 mm erhältlich, während der GEMINAX-AL4 PRO in einem PG-BGA-192-Gehäuse mit 13 mm x 17 mm Platz findet. Muster sind ab Mai 2005 verfügbar, während der Beginn der Serienfertigung für das dritte Quartal 2005 geplant ist. Die Preise für den GEMINAX-PRO Chipsatz in Muster-Stückzahlen liegen bei 6,00 US-Dollar per Kanal.

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