München, 1. März 2006 – Der SHDSL-Chipsatz „Socrates.bis“ von Infineon Technologies, einem führenden Anbieter von Kommunikations-ICs, wird von Siemens Schweiz, dem europaweit führenden Anbieter von TDM (Time Division Multiplex)-Systemen im Netzzugangsbereich, für seine neue Produktlinie ULAF+ LongReach (Universal Line Equipment Access Family) verwendet. Diese erlaubt es Infrastrukturbetreibern wie Energieversorgungsunternehmen oder Eisenbahngesellschaften ihre Telekommunikationsnetze effizient für breitbandige Dienste zu nutzen.

 

Das Marktforschungsunternehmen Infonetics erwartet bei den SHDSL-Anschlüssen zwischen 2005 und 2008 ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 17 Prozent. Infineon übernahm wegen seiner starken Beziehungen zu Systemherstellern und seinem langjährigen Engagement die Führung im Markt für SDHSL ICs (InStat, November 2005): Infineon erreichte in den ersten drei Quartalen des Jahres 2005 mit 2,6 Millionen gelieferten SHDSL-Anschlüssen (Ports) einen Marktanteil von 51 Prozent.

 

Die auf der SHDSL-Technologie basierende Anwendung ULAF+ LongReach nutzt infrastrukturbegleitende Telekommunikationsstrecken entlang von Pipelines, Autobahnen und Bahngleisen in strukturell schwach erschlossenen Gebieten und adressiert vor allem Geschäftsanwendungen. Unternehmen können so Dependancen in entlegenen Gebieten an ihr firmeninternes Netz anbinden und z.B. Videotelefonie, Internetzugang oder Datenübermittlung über das bestehende Telefonnetz aus Kupfer realisieren.

 

ULAF+ LongReach zeichnet sich durch ein von Siemens Schweiz entwickeltes Simplex-Übertragungsverfahren aus. Im Gegensatz zum Duplex-Übertragungverfahren, die Daten in beide Richtungen über dasselbe Kabel sendet, nutzt die Simplex-Methode jeweils einen Strang des Doppelkupferkabels für den Transport von Daten In eine Richtung. Dadurch verdreifacht sich die Reichweite von SHDSL mit einer symmetrischen Datenrate von bis zu 2 Mbit/s auf rund 25 km (bei einem Kabeldurchmesser von 1,2mm). Die Signale können mit einem Regenerator verstärkt werden, um die Reichweite weiter zu erhöhen. Dank der geringen Leistungsaufnahme des Socrates.bis von 500mW – einem Wert, der rund 50 Prozent niedriger ist als bei Wettbewerbsprodukten – ist eine Kaskadierung von bis zu acht Mal ohne zusätzliche Stromquellen möglich wodurch die maximale Reichweite des ULAF+ LongReach auf über 200 km steigt.

 

„Viele Kunden wollen die veralteten Trägerfrequenzsysteme schrittweise ersetzen“, sagte Ronald van der Meer, Vertriebsleiter des Business Innovation Center bei Siemens Schweiz. „Weil diese Systeme alle auf Simplexübertragungstechnik beruhen, können unsere Kunden mit dem Einsatz der Produktlinie ULAF+ LongReach eine kostenoptimierte, schrittweise Migrationsstrategie fahren, anstatt hohe Investitionen in das Verlegen neuer Kabelbündel zu tätigen“.

 

„SHDSL-Chipsätze ergänzen unser umfassendes Angebot an Breitbandzugangslösungen über existierende Telekommunikationsnetze aus Kupfer“, sagte Christian Wolff, Senior Vice President des Geschäftsbereiches Communication Solutions und Leiter des Geschäftsfeldes Wireline Access. „So bietet Infineon Chipsätze und -lösungen für alle zueinander komplementären xDSL-Varianten: ADSL mit mittleren bis hohen Datenraten und Reichweiten von einigen Kilometern für den Massenmarkt, VDSL mit sehr hohen Datenraten auf einigen hundert Metern und SHDSL mit moderaten Datenraten aber sehr hohen Reichweiten.“

 

 

Der Socrates.bis SDFE-4/2/1 ist das jüngste Mitglied von Infineon’s zweiter Generation der SOCRATES® Familie, die für reine TDM-Anwendungen konzipiert wurde. Der SDFE-4/2/1 zeichnet sich durch vollständige Konformität zu den Standards ETSI TS 101524 und ITU G.991.2 (G.SHDSL/G.SHDSL.bis) aus. Der Baustein integriert einen 4/2/1 Kanal Transceiver, einschließlich DSP (Digital Signal Processor), Mikrocontroller, AFE (Analog Front End), Leitungstreiber und Speicher integriert in einem BGA-Gehäuse. Er unterstützt  Datenraten von 144 kbit/s bis 6.392 kbit/s mit Abstufungen von 8 kbit/s (übertrifft damit G.SHDSL.bis) und ermöglicht auch Leitungsbündelung (M-pair). Wie bereits in der Vorgängerversion tragen die erweiterte Funktionalität und kostensenkende Eigenschaften zu niedrigen Systemkosten bei.

Pressestelle Siemens Schweiz

Roland Bischofberger

+41 58 558 58 44

roland.bischofberger@siemens.com