Pressemitteilung
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KION Group erwartet negatives Ergebnis im dritten Quartal aufgrund gestiegener Kosten im Projektgeschäft
- Störungen in den Lieferketten und deutlich gestiegene Kosten wirken sich negativ auf EBIT bereinigt und Free Cashflow aus
- Verlust im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich in Q3 2022 erwartet
- Auftragseingang wird deutlich unterhalb des starken Q3 2021 erwartet; Konzernumsatz wird voraussichtlich auf dem Niveau von Q3 2021 liegen
- KION Group stellt neue Prognose für 2022 auf
- KION Group bestätigt das Ziel, in den kommenden Jahren eine zweistellige EBIT-Marge bereinigt zu erreichen
- CEO Smith: „Die KION Group ergreift konsequente Maßnahmen, um das Unternehmen wieder zu profitablem Wachstum zu führen.“
Frankfurt am Main, 13. September 2022 – Die KION GROUP AG erwartet ein negatives Ergebnis im dritten Quartal 2022. Verschärfte Lieferkettenengpässe sowie deutlich stärker gestiegene Material-, Energie- und Logistikkosten haben das Ergebnis in den vergangenen Monaten erheblich belastet. Auf Basis der jüngsten Schätzungen für den Zeitraum von Juli bis September 2022 erwartet der Vorstand der KION GROUP AG ein EBIT bereinigt in der Spanne von -100 Mio. € bis -140 Mio. € (Vorjahr: 228,9 Mio. €). Der Auftragseingang wird voraussichtlich deutlich unter dem Niveau des Vorjahresquartals (Vorjahr: 3,107 Mrd. €) liegen, wobei das Segment Supply Chain Solutions erheblich hinter dem Rekordwert aus dem dritten Quartal 2021 (Vorjahr: 1,399 Mrd. €) zurückbleiben wird. Der Konzernumsatz wird auf Vorjahresniveau (Vorjahr: 2,566 Mrd. €) erwartet. Der Free Cashflow bleibt weiterhin negativ und wird voraussichtlich deutlich unter dem Niveau des Vorquartals liegen
(Q2 2022: -158,9 Mio. €).
Ein Großteil der Entwicklung wird durch das Segment Supply Chain Solutions (SCS) getrieben. Das EBIT bereinigt in diesem Segment wird im dritten Quartal 2022 voraussichtlich zwischen -160 und -190 Mio. € liegen (Vorjahr: 109,3 Mio. €). Ein starkes Neugeschäft in Kombination mit dem sehr volatilen makroökonomischen Umfeld haben interne Prozessineffizienzen verstärkt. Im Segment SCS sank die EBIT-Marge bereinigt von 7,3 Prozent im ersten Quartal 2022 auf 4 Prozent im zweiten Quartal 2022 ohne positive Einmaleffekte (Q2 2022: 7,0 Prozent). Höhere Kosten bei einer Reihe von Projekten im August veranlassten das Unternehmen, eine weitere eingehende Beurteilung des Projektportfolios vorzunehmen. Dabei wurden folgende Ursachen für die gesunkene Profitabilität ermittelt:
- Die Material-, Komponenten-, Lohn- und Logistikkosten für die mehrjährigen Projekte bei SCS sind erheblich gestiegen und werden voraussichtlich weiter steigen. Bislang konnte SCS nur einen geringen Teil dieser Kostensteigerungen an die Kunden weitergeben, da in den Verträgen keine entsprechenden Klauseln enthalten waren.
- Störungen in den Lieferketten führen weiterhin zu Verzögerungen und verringern die Verfügbarkeit wichtiger Teile an den Projektstandorten. Dies führt dazu, dass Projekte ineffizient abgearbeitet werden und Projektgesamtkosten steigen. Aufgrund der neuen, parallel anlaufenden Projekte ist die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften deutlich gestiegen. Die Verfügbarkeit dieser Arbeitskräfte ist jedoch besonders in Nordamerika aufgrund der hohen Nachfrage aus anderen Branchen zunehmend begrenzt.
Es wird erwartet, dass all diese Effekte einen erheblichen negativen Einfluss auf die Ergebnisgrößen des dritten Quartals 2022 haben werden.
Der Auftragseingang von SCS im dritten Quartal 2022 ist durch die geringere Nachfrage von E-Commerce-Kunden beeinträchtigt. Darüber hinaus verzeichnete SCS im Juli und August vereinzelte Auftragsstornierungen durch Kunden.
Im Segment Industrial Trucks & Services (ITS) wird das EBIT bereinigt im dritten Quartal 2022 voraussichtlich in etwa auf dem Niveau des Vorquartals
(Q2 2022: 83,6 Mio. €) liegen. ITS rechnet mit anhaltenden Engpässen bei Zulieferteilen und Komponenten, die durch einen Cyberangriff auf einen wichtigen Elektroniklieferanten des Segments im dritten Quartal 2022 verschärft werden. Dadurch wird die Produktion des Segments ITS stark beeinträchtigt. Gleichzeitig ist es dem Unternehmen gelungen, die Zahl der sogenannten Risiko-Lieferanten in seinem Portfolio zu reduzieren und die Bestände noch unfertiger Fahrzeuge im laufenden Quartal zu verringern.
Konzern ergreift konsequente Maßnahmen
„Die disruptive gesamtwirtschaftliche Situation hat Schwachstellen in unseren internen Prozessen sichtbar gemacht, die wir gründlich analysieren. Wir ergreifen konsequente Maßnahmen, um das Unternehmen wieder zu profitablem Wachstum zu führen“, sagt Rob Smith, Vorstandsvorsitzender der KION GROUP AG.
Die initiierten Maßnahmen im Segment ITS, wie etwa eine dynamische Preisgestaltung, die Stärkung des Zulieferernetzwerkes sowie der Aufbau alternativer Lieferketten, zeigen schon jetzt Wirkung.
Im Segment SCS intensiviert die KION Group ihre Anstrengungen und ergreift weitere substanzielle Maßnahmen, um die gesamten Projektmanagement-Prozesse sowie die Projektimplementierung zu verbessern. Damit soll der erheblichen Volatilität in den Lieferketten begegnet werden.
„Wir arbeiten mit Nachdruck daran, die Herausforderungen in unserem Geschäft zu bewältigen. Im zweiten Quartal dieses Jahres haben wir für künftige Projekte bei SCS Preisanpassungsklauseln in unsere Projektverträge aufgenommen, um die steigenden Kosten effektiver an die Kunden weitergeben zu können. Wir arbeiten auch mit unseren Lieferanten zusammen, um die Kosten bereits in einem frühen Stadium des Projektzyklus zu fixieren. Diese Maßnahmen ermöglichen es uns, während unserer üblichen 6- bis 24-monatigen Projektlaufzeiten flexibel auf Kostenveränderungen zu reagieren“, erklärt Hasan Dandashly, Mitglied des Vorstands der KION GROUP AG und für das Segment Supply Chain Solutions verantwortlich. „Darüber hinaus verbessern wir unsere Projektmanagement-Prozesse, um in einem volatilen makroökonomischen Umfeld agiler und robuster zu sein. Wir werden weiterhin die starke Innovationskraft von SCS nutzen und unsere hochmodernen Supply-Chain-Lösungen und -Technologien zum Vorteil unserer vielfältigen Kunden einsetzen.“
Die Maßnahmen werden ihre volle Wirkung aufgrund der Langfristigkeit des Projektgeschäfts erst zeitverzögert entfalten.
Prognose für das Geschäftsjahr 2022
Der Vorstand der KION GROUP AG hat am heutigen Dienstag, 13. September 2022, eine neue Prognose für das Geschäftsjahr 2022 aufgestellt. Die bisherige Prognose, die im Geschäftsbericht 2021 veröffentlicht worden ist, wurde am 4. April 2022 aufgrund der makroökonomischen Unsicherheiten zurückgezogen. Der Vorstand erwartet die Steuerungskennzahlen der KION Group und ihrer operativen Segmente im Geschäftsjahr 2022 innerhalb der folgenden Bandbreiten:
in Mio. € |
KION Group |
Industrial Trucks &
Services |
Supply Chain Solutions |
Auftragseingang1 |
11.600 – 12.500 |
8.200 – 8.600 |
3.400 – 3.900 |
Umsatzerlöse1 |
10.450 – 11.250 |
6.800 – 7.200 |
3.650 – 4.050 |
EBIT bereinigt1 |
200 – 310 |
360 – 410 |
-60 – 0 |
Free Cashflow |
-950 – -700 |
– |
– |
ROCE |
2,5 % – 3,3 % |
– |
– |
1 Die Angaben für die Segmente Industrial Trucks & Services und Supply Chain Solutions beinhalten auch konzerninterne segmentübergreifende Auftragseingänge, Umsatzerlöse und EBIT-Effekte. |
Angesichts des sich weiter verschlechternden gesamtwirtschaftlichen Umfelds, der sich verschärfenden Energiekrise, anhaltender Engpässe in den Lieferketten sowie der Risiken bezüglich weiter steigender Beschaffungskosten ist die Einschätzung der Geschäftsentwicklung des Konzerns und der operativen Segmente im weiteren Jahresverlauf nach wie vor mit erheblichen Unsicherheiten behaftet.
KION Group bestätigt, zweistellige EBIT-Marge bereinigt zu erzielen
Die KION Group erwartet mittelfristig die Rückkehr auf einen profitablen Wachstumspfad. „Unser Geschäftsmodel ist intakt. Wir sind in attraktiven Marktsegmenten tätig, in denen wir von vielen Megatrends wie etwa Automatisierung, Urbanisierung, Nachhaltigkeit und E-Commerce profitieren“, sagt CEO Rob Smith.
Die KION Group bestätigt ihr Ziel, eine zweistellige EBIT-Marge bereinigt von 10 bis 12 Prozent zu erwirtschaften, mit mehr als 10 Prozent im Segment Industrial Trucks & Services und 12 bis 14 Prozent im Segment Supply Chain Solutions. Der Zeitrahmen für die Zielerreichung wird aufgrund des volatilen makroökonomischen Umfelds weiterhin überprüft.
Die endgültigen Kennzahlen für das dritte Quartal 2022 gibt die KION Group wie geplant am Donnerstag, 27. Oktober 2022, bekannt.
Das Unternehmen
Die KION Group ist einer der weltweit führenden Anbieter für Flurförderzeuge und Supply-Chain-Lösungen. Ihr Leistungsspektrum umfasst Flurförderzeuge wie Gabelstapler und Lagertechnikgeräte sowie integrierte Automatisierungstechnologien und Softwarelösungen für die Optimierung von Lieferketten – inklusive aller damit verbundenen Dienstleistungen. In mehr als 100 Ländern verbessert die KION Group mit ihren Lösungen den Material- und Informationsfluss in Produktionsbetrieben, Lagerhäusern und Vertriebszentren.
Der im MDAX gelistete Konzern ist, gemessen an verkauften Stückzahlen im Jahr 2021, in Europa der größte Hersteller von Flurförderzeugen. Gemessen am Umsatz im Jahr 2021 ist die KION Group in China führender ausländischer Produzent und unter Einbeziehung der heimischen Hersteller der drittgrößte Anbieter. Darüber hinaus ist die KION Group, gemessen am Umsatz im Jahr 2021, einer der weltweit führenden Anbieter von Lagerautomatisierung.
Ende 2021 waren weltweit mehr als 1,6 Mio. Flurförderzeuge und mehr als 8.000 installierte Systeme der KION Group bei Kunden verschiedener Größe in zahlreichen Industrien auf sechs Kontinenten im Einsatz. Der Konzern beschäftigt aktuell rund 40.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von rund 10,3 Mrd. €.
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(fgr)
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