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Koenig & Bauer AG

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Pressemitteilung vom 23.04.2004

Perspektiven für junge Fachkräfte anstelle drohender Arbeitslosigkeit
Weiterbildungsoffensive von Koenig & Bauer zum Mechatroniker

Wie man auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Perspektiven für Mitarbeiter und Unternehmen schaffen kann, zeigt das Beispiel des Würzburger Druckmaschinenherstellers Koenig & Bauer AG (KBA). Statt nur rigoros Stellen zu streichen, setzte man bei der Ausarbeitung des Sozialplans in 2003 auch auf innerbetriebliche Weiterqualifizierung.

'Wir haben angeregt, zusätzlich Mechatroniker auszubilden', erinnert sich KBA-Gesamtbetriebsratsvorsitzender Gottfried Weippert - ein Vorschlag, der seitens des Vorstandes gleich aufgegriffen wurde. 'Für uns bedeutete das einerseits weniger Personalabbau und andererseits noch besser qualifizierte Nachwuchskräfte', erklärt Gerhard Moritz, Leiter Personalmanagement/Recht Rollenmaschinen bei KBA. Nachwuchskräfte zudem, die das Unternehmen dringend benötigt, denn seit geraumer Zeit zeichnet sich trotz ungünstiger Konjunkturlage ein Unterangebot an Fachpersonal im Elektronik- und Mechatronikbereich ab.

In einem Interessenausgleich einigten sich Geschäftsleitung und Betriebsrat darauf, solchen jungen Mitarbeitern diese Fortbildungsmaßnahme anzubieten, die im Anschluss an die Ausbildung nach der tariflich festgelegten befristeten Übernahmeverpflichtung von zwölf Monaten nicht in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen werden konnten. 'Einerseits decken wir damit unseren Bedarf an hochqualifizierten Nachwuchskräften, andererseits bieten wir jungen Leuten eine Alternative zur ansonsten möglichen Arbeitslosigkeit', fasst Weippert zusammen.

Seit dem 1. März 2004 werden in der staatlich anerkannten Werkberufsschule von Koenig & Bauer sechs Industriemechaniker und sechs Zerspanungsmechaniker zu Mechatronikern umgeschult.

'Sie können gleich auf einem anderen Niveau einsteigen, weil sie schon die Grundausbildung haben', stellt Moritz heraus und fügt hinzu: 'Deswegen ist auch eine verkürzte Ausbildungszeit möglich.' In zwei statt der üblichen dreieinhalb Jahre sollen die Schüler ihren Abschluss in der Tasche haben, dafür eignen sie sich das noch fehlende elektrotechnische Fachwissen in komprimierter Form an. 'Sie werden dann an den normalen Abschlussprüfungen der IHK teilnehmen', erklärt KBA-Berufsschullehrer Werner Vogeltanz.

Um das Lernpensum zu bewältigen, besuchen die Umschüler ab dem zweiten Ausbildungsjahr den theoretischen Unterricht der regulären zweiten und dritten Klasse. Hinzu kommt die praktische Ausbildung in der Lehrwerkstatt und den Montageinseln. 'Es werden schon hohe Anforderungen gestellt', findet KBA-Ausbildungsmeister Reinhold Schenk, der für das praktische Know-how verantwortlich ist. Trotzdem lohnt sich seiner Meinung nach die Mühe. 'Die Mechatroniker haben beruflich sehr gute Chancen in der Zukunft', meint er. Dessen sind sich auch die Teilnehmer der Weiterbildung bewusst. Nach einem Jahr Berufsalltag ist es zwar für die meisten doch etwas ungewohnt, wieder die Schulbank zu drücken, die Möglichkeiten dieses noch relativ jungen Berufsfeldes sind indes Motivation genug. Zudem rechnen Vorstand und Betriebsrat damit, dass alle erfolgreichen Absolventen von Koenig & Bauer übernommen werden können, zumal auch in Deutschland die Konjunktur in zwei Jahren wieder besser laufen dürfte als in den zurückliegenden drei Jahren des Nullwachstums.

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