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Pressemitteilung vom 15.06.2007

SGL Group erhält 'Prof. Ferdinand Porsche Preis'
  • Carbon-Keramik-Bremsscheibe ist neben Airbag (1987), Turbodiesel- Direkteinspritzung (1991) und ABS (1981) 'bahnbrechende Erfindung im Automobilbereich' im Jahr 2007

Wiesbaden, 15. Juni 2007. Die SGL Group - The Carbon Company - hat heute die mit 50.000 € dotierte und alle zwei Jahre für 'bahnbrechende Erfindungen im Automobilbereich' verliehene Auszeichnung 'Prof. Ferdinand Porsche Preis' für ihre Carbon-Keramik-Bremsscheibe erhalten. Hans-Michael Güther, Geschäftsführer der SGL Brakes GmbH, der mit diesem Preis persönlich ausgezeichnet wurde, nahm den Preis der TU Wien im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung für seine maßgebliche Beteiligung an der Entwicklung der Bremsscheibe entgegen.

Der Preis wurde 1976 von der Porsche Holding, Salzburg, und der Porsche AG, Stuttgart, ins Leben gerufen. Ausgezeichnet wurden bisher unter anderem Automobil- Innovationen wie Airbag (1987), Turbodiesel-Direkteinspritzung (1991) und ABS (1981). Seit heute zählt nun auch die Carbon-Keramik-Bremsscheibe zu den herausragenden Innovationen im Automobilbau. Prof. Dr. Bernhard Geringer von der TU Wien bezeichnete diese in seiner Laudatio als 'bedeutenden Fortschritt in der Bremsentechnologie'.

Robert Koehler, Vorstandsvorsitzender der SGL Group, sagte anlässlich der Preisverleihung: 'Die Entwicklungsingenieure der Automobilhersteller kämpfen bei der Reduzierung des Fahrwerk-Gewichts um jedes Gramm. Wir liefern eine Bremsscheibe, die im Vergleich zur konventionellen Stahlscheibe um mehrere Kilogramm leichter ist. Das ist ein revolutionärer Meilenstein im Automobilbereich.'

Die Carbon-Keramik-Bremsscheibe bietet aber nicht nur deutliche Gewichtsvorteile von rund 65 Prozent, die den so genannten ungefederten Massen am Fahrzeug zugute kommen und neben dem Fahrverhalten auch das Ansprechverhalten der Stoßdämpfer verbessern. Die gelochte und innenbelüftete Bremsscheibe entwickelt sofort hohe und vor allem konstante Reibwerte bei der Verzögerung. Der Abrieb ist im Vergleich zu Metall-Bremsscheiben äußerst gering, was die Bremsscheibe ihrer extremen Oberflächenhärte verdankt.

Entsprechend hoch ist die Lebenserwartung, die auch durch die Korrosionssicherheit des Werkstoffes garantiert wird.

Die SGL Group und Porsche stellten die Bremsscheibe erstmals 1999 auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt als Weltneuheit vor. Bereits zwei Jahre später kam sie unter dem Namen 'Porsche Ceramic Composite Brake' (PCCB) im 911 GT2 zum Serieneinsatz. Inzwischen bietet Porsche diese Bremsanlage mit steigender Kundenbeliebtheit für alle 911-Modelle an. Beim sehr sportlichen 911 GT3 werden sogar über 50 Prozent der Fahrzeuge mit PCCB bestellt, die Rennsportversion des 911 GT3 ist zu 100 Prozent mit der PCCB ausgestattet. Seit 2005 können auch Audi-Kunden die Carbon-Keramik- Bremsscheiben in den Modellen A8 W12, S8 und RS4 ordern. Darüber hinaus beliefert die SGL Group die Marken Bentley, Bugatti und Lamborghini.

In Meitingen bei Augsburg, dem Sitz der SGL Brakes GmbH, werden derzeit pro Jahr rund 30.000 Bremsscheiben in einem technisch sehr anspruchsvollen Herstellungsverfahren produziert. Die Fertigung von Carbon-Bremsscheiben erfordert das Backen der Scheiben im 900 Grad Celsius heißen Carbonisierungsofen. Für Carbon-Keramik-Scheiben ist noch eine weitere Produktionsstufe, die so genannte Silizierung, erforderlich. Dabei werden die Carbon-Scheiben unter Zugabe von Silizium noch heißeren Temperaturen ausgesetzt. Bei rund 1.700 Grad Celsius reagiert das Silizium im Hochvakuumofen mit dem Kohlenstoff der Bremsscheibe und carbonfaserverstärktes Siliziumcarbid (C/SiC) entsteht: Das ist der innovative Werkstoff, für den die SGL Group mit dem 'Prof. Ferdinand Porsche Preis' ausgezeichnet wurde. Hans Michael Güther, der heute diesen Preis entgegen nimmt, erinnert sich an die Anfänge der Scheibenproduktion: 'Damals haben wir unter Laborbedingungen gearbeitet und den Rohstoff von Hand zubereitet. Doch wir waren vom Erfolg dieses neuen Werkstoffes überzeugt und haben sehr früh die produktionstechnischen Weichen gestellt. Schon im Jahr 2002 konnten wir eine hochmoderne Produktionsanlage in Betrieb nehmen und die Serienfertigung starten.'

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