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SGL CARBON SE

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Pressemitteilung vom 09.03.2006

Erfolgreiches Geschäftsjahr 2005

  • Umsatz +13% auf 1.069 Mio. €
  • EBIT-Verbesserung +91% auf 113 Mio. €
  • Nettoverschuldung von 322 Mio. € auf 265 Mio. € zurückgeführt
  • Weiterer Ergebnisanstieg für 2006 erwartet

Wiesbaden, 9. März 2006. Die konjunkturelle Belebung in den Hauptabnehmer-Industrien hat sich im Geschäftsjahr 2005 sehr positiv auf die Geschäftsentwicklung bei SGL Carbon ausgewirkt. So wurde der Konzernumsatz um 13% auf 1.068,8 Mio. € verbessert. Das Mengenwachstum schlug dabei mit 7% zu Buche, während Preissteigerungen einen Umsatzeffekt von 6% ausmachten. Währungseinflüsse waren nicht zu verzeichnen. Im Rahmen der Kostensenkungsinitiative SGL Excellence wurden im Berichtsjahr Einsparungen von 21 Mio. € realisiert. Entsprechend stieg das operative Ergebnis deutlich überproportional zum Umsatz. Das EBIT konnte im Berichtsjahr um rund 91% auf 112,8 Mio. € verbessert werden. Die Umsatzrendite im Konzern erhöhte sich daher von 6,3% in 2004 auf 10,6% in 2005. Dieser Wert lag damit bereits oberhalb des auf der Hauptversammlung 2005 verkündeten Mittelfristzielkorridors von 8-10%. Ausschlaggebend für die gute operative Entwicklung waren Verbesserungen in allen drei Geschäftsfeldern.

Ergebnis je Aktie mit deutlichem Sprung in die Gewinnzone Das Finanzergebnis lag in 2005 bei −65,6 Mio. €. Die Erhöhung von 3,7 Mio. € gegenüber dem Vorjahr beruhte im Wesentlichen auf Einmaleffekten und zum Teil nicht zahlungswirksamen Maßnahmen. Diese betrafen die Reduzierung der US$-Kreditverbindlichkeiten und die vorzeitige Rückzahlung der nordamerikanischen Kartellverbindlichkeiten. Zinserhöhend wirkten sich darüber hinaus die mit 8,5% zu verzinsende Unternehmensanleihe, die in 2004 erst ab Februar einbezogen wurde sowie die zahlungswirksame Auflösung von Zinsderivaten aus. Diese Effekte konnten 2005 noch nicht durch die niedrigeren Zinszahlungen aufgrund der rückläufigen Finanzschulden kompensiert werden. Dies wird sich erst in 2006 positiv bemerkbar machen. Trotz höherer Belastungen von der Finanzseite weist SGL Carbon beim Vor- und Nachsteuergewinn einen signifikanten Turnaround in die Gewinnzone aus. Das Ergebnis vor Ertragssteuern stieg von −2,9 Mio. € auf 47,2 Mio. € an. Nach Abzug der Ertragssteuern (Steuerquote 40%) beträgt der Jahresüberschuss 28,1 Mio. € (Vorjahr: −4,5 Mio. €). Berücksichtigt man für 2004 die Ergebniseinflüsse der Anfang Januar 2005 veräußerten Aktivitäten des Korrosions- und Oberflächenschutzgeschäfts, so lag der Vorjahresverlust sogar bei −86,3 Mio. €. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich im Geschäftsjahr 2005 auf 0,50 € (2004: −1,66€).

Nettofinanzschulden sinken deutlich stärker als angekündigt Der Bilanzgewinn und der positive Free-Cashflow wurden zur Optimierung der Bilanzstruktur und dabei insbesondere zum Schuldenabbau verwendet. So verringerten sich die Nettofinanzschulden im Jahresvergleich von 321,6 Mio. € auf 264,7 Mio. €. Damit wurde die von SGL Carbon ausgegebene Zielgrösse von unter 300 Mio. €. deutlich unterschritten. Ausschlaggebend für diese positive Entwicklung waren die vollständige Rückzahlung der Wandelanleihe, die Reduzierung der US$-Kreditlinie sowie die planmäßige Tilgung der europäischen Kredite. Der Verschuldungsgrad wurde von 1,2 auf 0,8 reduziert. Dass SGL Carbon nunmehr über eine gesunde Bilanzstruktur verfügt, zeigt sich auch in der 2005 von 20,3% auf 27,2% verbesserten Eigenkapitalquote.

Der operative Cashflow lag mit 87,7 Mio. € aufgrund höherer Zinsaufwendungen für die Firmenanleihe und gestiegener Steuerzahlungen um 9,7 Mio. € unter Vorjahr. Der Free Cashflow (vor Kartellzahlungen) lag mit 57,1 Mio. € auf Vorjahresniveau.

Mitarbeiterzahl kaum verändert Ende 2005 beschäftigte die SGL Carbon Group 5.263 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dies entspricht dem Niveau am 31. Dezember des Vorjahres. Während die Mitarbeiterzahl im Bereich Carbon & Graphite abnahm, wurden bei Specialties Stellen in Asien geschaffen. Bei SGL Technologies stieg die Belegschaft durch den Ausbau der Bremsenfertigung in Deutschland sowie die starke Nachfrage bei der amerikanischen Hitco um 8% an.

Verbesserungen in allen Segmenten

Carbon and Graphite (CG): Umsatzrendite steigt von 15% auf 19% Insbesondere getragen von einer guten Stahlkonjunktur stieg der CG-Umsatz um 15% auf 644 (Vorjahr: 562) Mio. € an. Dabei wirkten sich sowohl Mengeneffekte mit 7% als auch Preiseffekte mit 8% positiv aus. Die jeweiligen Durchschnittspreise für das Kernprodukt Graphitelektroden stiegen in 2005 um 13% in US-Dollar und um 5% in der Eurozone. Die Auslieferungen für Graphitelektroden wurden auf das Rekordniveau von 222.000 (Vorjahr: 209.000) Tonnen erhöht. Das Geschäft mit Kathoden für die Aluminiumindustrie sowie für Hochofenauskleidungen lief 2005 ebenfalls erfreulich. Das Geschäft mit Kohlenstoffelektroden blieb stabil. Das EBIT bei CG wurde überproportional um 42% auf 122 Mio. € verbessert. Die Umsatzrendite kletterte von 15% auf 19%. Neben dem starken Umsatzplus schlugen sich 2005 die Kostensenkungsprogramme mit Einsparungen von 13 Mio. € positiv nieder.

Specialties (S): Umsatzrendite erneut deutlich gesteigert Der Umsatz im Geschäftsfeld S wuchs um rund 7% von 246 Mio. € auf 263 Mio. €. Positive Wachstumsimpulse kamen aus allen Kundenindustrien. Die Projektabrechnungen in der 2005 erstmalig im Segment S konsolidierten Prozesstechnologie konnten überproportional zulegen. Regional wuchs vor allem das Geschäft in Asien und Nordamerika. Zur weiteren Expansion in Asien wurden 2005 zusätzliche Gesellschaften in Indien und China gegründet. Das EBIT des Geschäftsbereichs kletterte 2005 um 43% von 14 Mio. € auf 20 Mio. €. Auf der Kostenseite halfen dabei standortspezifische Produktbereinigungen sowie der verstärkte Ausbau der Bearbeitung in Polen. Die Umsatzrendite wurde entsprechend von 6% in 2004 auf annähernd 8% in 2005 gesteigert. Die Kosteneinsparungen aus dem SGL Excellence-Programm betrugen im Berichtsjahr 5 Mio. €.

SGL Technologies (T): Nachfrage signifikant erhöht Geprägt von einer Geschäftsbelebung bei den Carbon-Keramik-Bremsscheiben, den Carbonfasern und den industriellen Verbundwerkstoffen wurde der Umsatz von SGL Technologies um 19% von 134 Mio. € auf 159 Mio. € gesteigert. Entscheidend in Bezug auf die strategische Weiterentwicklung des Segments waren 2005 die Kooperationsvereinbarungen mit Audi für die Entwicklung der Carbon-Keramik-Bremsscheibe sowie mit Mitsubishi Rayon bei der Carbonfaser-Produktion. Das EBIT des Segments T erreichte einen Wert knapp über der Gewinnschwelle (Vorjahr: −11 Mio. €). Neben den genannten operativen Verbesserungen sowie höherer Kosteneffizienz wurde der Anstieg auch durch einen Ergebnisbeitrag aus dem Audi-Kooperationsvertrag begünstigt.

Corporate Costs deutlich unter Vorjahr Die Corporate Costs konnten im Berichtsjahr um 1,9 Mio. € auf 28,8 Mio. € gesenkt werden. Ohne die Berücksichtigung der Aufwendungen im Zusammenhang mit der notwendigen Implementierung von Kontrollsystemen für die Finanzberichterstattung nach dem US-amerikanischen Sarbanes-Oxley-Gesetz, wären die Zentralkosten noch niedriger ausgefallen.

Ausblick: Weiterer Umsatz-und Ergebnisanstieg für 2006 erwartet Angesichts der Zuversicht in den meisten Kundenindustrien ist SGL Carbon auch für 2006 optimistisch. Das 1. Quartal 2006 entwickelt sich bislang sehr erfreulich. Das Quartals-EBIT dürfte um ca. 30% über dem vergleichbaren Vorjahreswert liegen. Für das Gesamtjahr 2006 rechnet SGL Carbon mit einem Konzernumsatz, der leicht über dem bereits hohen Niveau aus 2005 liegt. Beim EBIT wird mit einem überproportionalen Anstieg gegenüber dem Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich gerechnet, jedoch unterhalb des Anstiegs im 1. Quartal. Sowohl Vorsteuergewinn als auch Nachsteuerergebnis sollten 2006 angesichts eines zu erwartenden verbesserten Finanzergebnisses mit mehr als 50% wesentlich stärker zulegen als das EBIT. Diese Entwicklung wird sich positiv auf den Cashflow sowie den weiteren Schuldenabbau auswirken. Damit würde auch die Grundlage für eine weitere Verbesserung des Unternehmensratings in 2006 und die Folgejahre gelegt. Mittelfristig sieht das Unternehmen weitere Wachstumspotenziale insbesondere in Asien und aus einer Vielzahl neuer Absatzmöglichkeiten für die Technologieprodukte.

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