INVESTOR RELATIONS CENTER

SGL CARBON SE

News Detail

Pressemitteilung vom 25.04.2006

SGL Carbon: Erfolgreiches erstes Quartal 2006

  • Umsatz in Q1/2006 um 11 %, EBIT um 55 % über Vorjahresquartal
  • Periodenüberschuss mehr als verdreifacht gegenüber Q1/2005
  • Erfolgreiche Platzierung der knapp 10 %-igen Kapitalerhöhung
  • Weitere Ergebnisverbesserung für Q2/2006 erwartet

Wiesbaden, 25. April 2006. Dank der guten Nachfrageentwicklung in allen drei Geschäftsfeldern konnte der Konzernumsatz im 1. Quartal 2006 um 11% auf 267,3 Mio. €, währungsbereinigt um 8% gesteigert werden. Das EBIT stieg überproportional um 55 % auf 33,1 Mio. €. Wesentliche Gründe für den Ergebnisanstieg waren die anhaltend positive Entwicklung bei Carbon and Graphite, der starke Ergebnisanstieg bei Specialties sowie Kosteneinsparungen von etwa 5 Mio. €.

Am 17. März 2006 hat die Ratingagentur Standard & Poor’s die Ratings für SGL Carbon als Folge der erfolgreichen Kapitalerhöhung im März und in Erwartung weiterer Schuldenreduzierung auf Positive Watch für ein Upgrade gesetzt. Ebenso hat die Ratingagentur Moody’s am 20. März 2006 ein Upgrade der Ratings für SGL Carbon veröffentlicht. Das Konzernrating wurde von „B1“ auf „Ba3“ mit Ausblick „stabil“ heraufgestuft. Das Rating für vorrangig besicherte Verbindlichkeiten ist von „B1“ auf „Ba3“ und die Bonität vorrangiger Anleihen der SGL Carbon Luxemburg von „B3“ auf „B2“ erhöht worden. Diese Upgrades haben positive Auswirkungen auf mögliche zukünftige Finanzierungen von SGL Carbon. Die Höherstufung des Unternehmens wurde begründet mit den deutlich verbesserten operativen und finanziellen Ergebnissen der letzten beiden Jahre sowie auch der solide Ausblick für den Geschäftsbereich Carbon and Graphite, den SGL Carbon auf ihrer Bilanzpressekonferenz am 9. März 2006 gegeben hat. Die erfolgreiche Kapitalerhöhung habe dem Unternehmen zusätzlichen Finanzspielraum eingeräumt.

Finanzergebnis Das Finanzergebnis verbesserte sich im 1. Quartal 2006 leicht auf minus 12,3 Mio. € gegenüber minus 13,1 Mio. € im Vorjahresquartal. Dies resultiert aus einem geringerem Nettozinsaufwand aufgrund der gesunkenen Finanzschulden sowie geringeren Zinsaufwendungen im Zusammenhang mit Kartellverfahren wegen der vorzeitigen Zahlung der restlichen nordamerikanischen Kartellverbindlichkeiten in 2005.

Die Erlöse aus der Kapitalerhöhung vom März 2006 wurden im April 2006 zur Bar-Hinterlegung einer EU-Kartellstrafe verwendet. Dies führt dazu, dass die Bankbürgschaft, mit der die erste EU-Kartellstrafe unterlegt war, abgelöst wurde, so dass neben dem Wegfall der Bürgschaftskosten hierauf auch keine weiteren Zinsabgrenzungen gebildet werden. Durch diese Vorgehensweise erwarten wir – aus heutiger Sicht – für das Gesamtjahr 2006 ein Finanzergebnis von etwa minus 50 Mio. €.

Ergebnis vor und nach Steuern Das Ergebnis vor Ertragsteuern hat sich von 8,2 Mio. € im Vorjahresquartal auf 20,8 Mio. € im Berichtszeitraum mehr als verdoppelt. Bei einer Steuerquote von 40% konnte der Periodenüberschuss von 3,9 Mio. € auf 12,4 Mio. € mehr als verdreifacht werden. Bei einer durchschnittlichen Aktienanzahl von 57,5 Mio. beträgt das Ergebnis je Aktie im 1. Quartal 2006 0,22 € im Vergleich zu 0,07 € im 1. Quartal 2005.

Entwicklung Konzern-Eigenkapital Durch die Kapitalerhöhung und den Periodenüberschuss erhöhte sich das Eigenkapital zum 31. März 2006 um 99 Mio. € auf 421 Mio. € und führte somit zu einer Verbesserung der Eigenkapitalquote von 27,2 % auf 33,9 %. Die im April 2006 vorgenommene Bar-Hinterlegung der EU-Kartellstrafe bezüglich Graphitelektroden von rund 69 Mio. € zuzüglich der aufgelaufenen Zinsen führt zu einer erneuten Bilanzverkürzung im 2. Quartal 2006. Auf pro-forma Basis ergibt sich damit eine EK-Quote von über 35%. In den nächsten drei Monaten wird geprüft, ob die EU-Kartellstrafe bezüglich Graphite Specialties von 18,5 Mio. € zuzüglich der aufgelaufenen Zinsen aus finanziellen Optimierungsgründen ebenfalls bar hinterlegt werden sollte.

Nettofinanzschulden Zum 31. März 2006 verbesserten sich die Nettofinanzschulden deutlich durch den Mittelzufluss aus der Kapitalerhöhung. Die aus der Kapitalerhöhung erlösten Mittel wurden zur Bar-Hinterlegung der ersten EU-Kartellstrafe verwendet und dafür ein Sonderkonto bei der EU für Kartellzahlungen eingerichtet. Die endgültige Nutzung hängt von den noch ausstehenden Einspruchsverfahren vor den europäischen Gerichten ab. Da wir in unserer Berechnung der Nettofinanzverbindlichkeiten diese Sonderkonten nicht berücksichtigen, halten wir trotz der positiven Entwicklung im 1. Quartal 2006 an unserer Guidance für das Gesamtjahr 2006 fest, die Nettofinanzverbindlichkeiten bis zum Jahresende unter 240 Mio. € zu senken.

Segmentberichterstattung

Carbon and Graphite (CG) Im 1. Quartal 2006 konnte der Umsatz um 7 % auf 152,7 Mio. € gesteigert werden, währungsbereinigt um 3%. Trotz geplanter rückläufiger Graphitelektroden-Auslieferungen stieg das EBIT dank Preissteigerungen und kontinuierlichen Kostensenkungsmaßnahmen um 18% auf 31,5 Mio. €. Die Umsatzrendite verbesserte sich auf 20,6 % im Vergleich zu 18,7 % im Vorjahresquartal. Die Durchschnittspreise für Graphitelektroden stiegen gegenüber dem 1. Quartal 2005 um 21 % in USD und 10 % in EUR. Im Berichtszeitraum wurden zwar wie erwartet rund 14 % weniger Graphitelektroden ausgeliefert als im außergewöhnlich starkem 1. Quartal 2005, die Auslieferungen erreichten aber mit 45.000 Tonnen ein Niveau vergleichbar mit den ersten Quartalen früherer Jahre. Die Faktorkosten nahmen wie erwartet um 10–15 % zu.

Die am 24. April 2006 angekündigten Preiserhöhungen für Graphitelektroden gelten ab dem 21. April 2006 und bis auf weiteres für alle Aufträge, die bis zum 30. Juni 2007 ausgeliefert werden und werden daher auf das Geschäftsjahr 2006 nur geringe Auswirkungen haben. Für das laufende Geschäftsjahr halten wir daher an die bereits im Vergleich zu 2005 indizierten Erhöhungen von 15–20 % in USD und 5–10 % in EUR fest, wobei wir uns am oberen Rand beider Spannen bewegen sollten.

Specialties (S) Der Umsatzanstieg um 22 % auf 72,3 Mio. €, währungsbereinigt um 19 %, wurde von allen Geschäften getragen. Insbesondere die Nachfrage aus Nordamerika sowie aus den Kundensektoren Automobile und Mechanische Anwendungen sowie Solarenergie zeigte eine positive Entwicklung. Das EBIT hat sich im Vergleich zum schwachen Vorjahresquartal mehr als verfünffacht. Die Umsatzrendite erreichte mit 12,2 % erstmals unseren Zielkorridor von 10–15 %.

SGL Technologies (T) Dank anhaltend positiver Entwicklung der Nachfrage nach Kohlefasern und kohlefaserverstärkten Verbundwerkstoffen stieg der Umsatz um 10 % auf 41,8 Mio. €, währungsbereinigt um 7 %. Das EBIT ist belastet durch eine Forderungsabschreibung wegen der voraussichtlich vorübergehenden Insolvenz (Chapter 11) der Gesellschaften der Dana Corporation in den Vereinigten Staaten, eines unserer Kunden im Bereich Expanded Graphite. Ohne diesen Effekt wäre das EBIT, wie im März 2006 angekündigt, Break Even gewesen trotz andauernder Entwicklungsleistung im Bremsenbereich sowie neuer Projekte in der Verteidigungstechnik.

Mitarbeiter Zum 31. März 2006 belief sich die Anzahl der Mitarbeiter im Konzern auf 5.250 gegenüber dem Stand Ende Dezember 2005 von 5.263. Während die Belegschaft bei Carbon and Graphite und Specialties leicht abnahm, wurde bei SGL Technologies aufgrund der andauernden Geschäftsausweitung weiter Personal aufgebaut.

Ausblick Für das 2. Quartal 2006 rechnet SGL Carbon trotz des starken Vorjahresquartal im Vergleich mit einem um etwa 5% steigenden Konzernumsatz und einer Erhöhung des Konzern-EBITs um mindestens 20 %. Die Umsatzsteigerung bei Carbon and Graphite dürfte sich wie im 1. Quartal 2006 fortsetzen, während sich die EBIT-Verbesserung leicht beschleunigen sollte. Für Specialties erwarten wir im Umsatz und EBIT wieder ein solides Quartal, dass sich nahe dem Niveau des starken Vorjahresquartals bewegen sollte. Bei SGL Technologies wird aufgrund der projektbezogenen Auftrags- und Auslieferungszyklen ein stabiler Umsatz und ein verbessertes EBIT im Vergleich zum 2. Quartal 2005 erwartet. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen auf Konzernebene zur Zeit unverändert eine Umsatzsteigerung von etwa 5 % und eine EBIT-Verbesserung im unteren zweistelligen Bereich.

Rückwirkende Anpassungen Erstmalig mit dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2005 werden alle bisher nicht konsolidierten Tochtergesellschaften vollständig in den Konsolidierungskreis einbezogen sowie zwei Joint Ventures nach der Equity-Methode bilanziert. Für die Quartalsdarstellung des Geschäftsjahrs 2005 wurden die bereits veröffentlichten Daten um die vorher nicht konsolidierten Gesellschaften angepasst und vergleichbar dargestellt.

Diese Inhalte werden Ihnen präsentiert von der .