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SGL CARBON SE

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Pressemitteilung vom 20.02.2008

Joint Venture von SGL Group und Benteler gegründet
  • Großes Marktpotential für Leichtbau-Komponenten aus Carbonfaser-Verbundwerkstoffen für die Automobilindustrie erwartet
  • Fokus auf Kostensenkung durch Automatisierung zur Erreichung der Serienfertigung

Wiesbaden/Paderborn, 20. Februar 2008. Nach der Genehmigung durch die zuständigen Kartellbehörden starten die SGL Group – The Carbon Company –, Wiesbaden, und die Benteler Automobiltechnik, Paderborn, ihr Joint Venture zur Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Komponenten auf Basis carbonfaserverstärkter Verbundwerkstoffe (CFK) für die Automobilindustrie. Beide Unternehmen beteiligen sich hierfür mit jeweils 50 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen Benteler SGL GmbH & Co. KG mit Sitz in Paderborn.

Die Kooperation hat im ersten Schritt das Ziel, Struktur- und Fahrwerksbauteile aus CFK – wie zum Beispiel B-Säule, Crashbox, Stoßfänger sowie Achsen – zu entwickeln. In einem zweiten Schritt soll das Joint Venture mittelfristig die Serienproduktion dieser Produkte für die Automobilindustrie aufnehmen. Branchenexperten prognostizieren für die kommenden Jahre ein deutliches Wachstum des Marktsegments CFK-Bauteile.

Erhebliche Gewichtsreduktion durch CFK

Der Fahrzeug-Leichtbau war eines der großen Themen auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) im September 2007 in Frankfurt. Dabei stehen die Reduzierung von Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß im Vordergrund. Leichtbau wird bei allen Automobilherstellern dabei immer stärker mit dem Werkstoff CFK in Verbindung gebracht. Mit CFK ist es möglich, das Fahrzeuggewicht signifikant zu reduzieren. So entspricht das Eigengewicht der carbonfaserverstärkten Verbundwerkstoffe nur etwa 50 Prozent von dem von Aluminium und 20 Prozent von Stahl. Zudem verfügt der Werkstoff über einzigartige Vorteile wie zum Beispiel gute Crasheigenschaften, geringe Ermüdungsneigung sowie hohe Korrosionsbeständigkeit. Außerdem trägt er zur Schwingungsdämpfung bei und hat eine sehr geringe thermische Ausdehnung.

Fokus der Zusammenarbeit SGL und Benteler: Wege zur Kostensenkung

Bei der Herstellung der carbonfaserverstärkten Verbundwerkstoffe werden Kohlenstofffasern mit flüssigem Harz getränkt und unter Druck und Temperatur in Werkzeugen zum festen Bauteil ausgehärtet. Innerhalb der SGL Business Line Composite Materials verfügt die SGL Group über die komplette Palette an Carbonfaser-Halbzeugen, die für die CFK-Bauteilherstellung benötigt werden. Dabei handelt es sich um Carbonfaser-Gewebe oder -Gelege, geflochtene Produkte (aus der im Januar 2007 gegründeten SGL Kümpers GmbH) und Prepregs, d.h. mit Harz vorgetränkte Textilien. Die hohen Herstellkosten für CFK-Bauteile haben jedoch bisher nur Hochleistungsanwendungen im Motorrennsport und bei exklusiven Automobilen erlaubt. Für die Serienfahrzeuge finden CFKBauteile derzeit aufgrund der hohen Bauteilkosten bisher kaum Verwendung. Durch eine weitgehend automatisierte Produktion dieser Bauteile ließen sich die Herstellungskosten auf ein Niveau senken, das eine Serienproduktion ermöglicht.

Hier setzt die Zusammenarbeit mit der Benteler Automobiltechnik, einem der größten unabhängigen Automobilzulieferer weltweit, ein. Das Wissen und die Erfahrung bei der Herstellung hoher  Stückzahlen und damit verbundener Automatisierungsmöglichkeiten eröffnen neue Perspektiven und Potentiale für die Fertigung von CFK-Bauteilen. Daneben hat die SGL Group mit Benteler nun auch die Möglichkeit, CFK-Bauteile mit Stahl zu so genannten Hybridteilen zu kombinieren. Erste Entwicklungsprojekte sind bereits angelaufen.

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