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SGL CARBON SE

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Pressemitteilung vom 05.03.2007

SGL Carbon baut Position bei Carbonfasern und Verbundwerkstoffen mit Joint Ventures und Investitionen weiter aus

• Joint Venture mit Lenzing AG zur langfristigen Absicherung des Rohstoffbedarfs

• Erfolgreiche Markteinführung einer mit Mitsubishi Rayon entwickelten neuen Hochleistungs-Carbonfaser

• Bau, Inbetriebnahme und Planung von drei zusätzlichen Carbonfaser-Produktionslinien

• Inbetriebnahme einer modernen Carbonfaser-Prepreg-Anlage in Meitingen

• Mehrheitsbeteiligung an Joint Venture mit F.A. Kümpers GmbH zur Verarbeitung von Carbonfasern

Wiesbaden, 05. März 2007. Stetig steigende Preise für Energien und Rohstoffe, zunehmender Bedarf an Ressourcen und deren gleichzeitige Verknappung erfordern mehr und mehr den Einsatz energiesparender leistungsfähiger Materialien. Carbonfasern sind hierfür unverzichtbar. Sie ermöglichen die Herstellung wesentlich leichterer und dabei gleichzeitig festerer Werkstoffe mit außergewöhnlichen Eigenschaften.

Als wichtiges Beispiel gilt die neue Generation von Flugzeugen wie Airbus A380, Boeing 787 sowie Airbus A350. Auch die Windkraftindustrie hat mit ihren neuen bis zu 60 Metern Spannweite großen Flügeln aufgrund der starken Belastungen einen hohen Bedarf an Carbonfaser-Materialien. Ebenso werden im Sport, wie zum Beispiel bei Golf-, Hockey- und Tennisschlägern sowie Kajaks und Fahrrädern, Carbonfasern eingesetzt. Mittlerweile sind auch die America’s Cup-Rennyachten komplett aus Carbon gefertigt. Auch bei normalen Yachten setzt sich Carbonfaser als Material für hoch beanspruchte Teile wie zum Beispiel Masten durch. Die Autoindustrie setzt ebenfalls zunehmend auf diesen innovativen Werkstoff, zunächst in den Premium-Fahrzeugen und Supersportwagen großer Hersteller. Carbonfasern finden heute auch schon Verwendung bei speziellen Teilen in Fahrzeugen des gehobenen mittleren Segments.

Bereits Ende der 90er Jahre hatte SGL Carbon begonnen, diesem Trend mit dem Entwicklungsbereich SGL Technologies (SGL T) Rechnung zu tragen und investierte in entsprechende F&E-Programme und Pilotanlagen. Als Konsequenz dieser Entwicklung sieht SGL Carbon nun heute die Früchte in seinem aus SGL T hervorgegangenen Bereich Carbonfiber and Composites (CFC). Das neu formierte Geschäftsfeld, in dem die gesamte Wertschöpfungskette von der Carbonfaser bis zum Verbundwerkstoff gebündelt ist, wird nun durch Akquisitionen, Joint Ventures und Investitionen in neue Anlagen konsequent ausgebaut. CFC ist eine der beiden Business Units unter dem neuen gemeinsamen Dach des Segments „Advanced Materials“ von SGL Carbon und ein wesentlicher Treiber des zukünftigen profitablen Wachstums. Die zweite Business Unit der Advanced Materials, Graphite Materials and Systems (GMS), fertigt Produkte aus Spezialgraphit unter anderem für die Solar-, Lithium-Ionen-Batterie- und Kernenergieindustrie, Graphitfolien für Klima- und Wärmemanagement sowie Graphitprodukte für den Anlagenbau in Chemie- und Umweltindustrie.

Die Strategie von CFC zielt auf die Bereitstellung von Carbonfasern und den entsprechenden Halbzeug-Produkten für Kunden in industriellen Anwendungen wie zum Beispiel Wind-, Automobil- und Sportindustrie. Hierfür sind in den letzten Monaten folgende wesentliche Weichen gestellt worden:

1. Durch die Anfang März 2007 erzielte Einigung über ein Joint Venture mit der Lenzing AG hat SGL Carbon nun auch ihre Rohstoffversorgung zur Herstellung von Carbonfasern langfristig abgesichert. Dieses Joint Venture wird eine spezielle Polyacrylnitritfaser bzw. den Precursor herstellen - das Ausgangsmaterial für die Carbonfaser. Dadurch wird das Unternehmen unabhängig vom Zukauf von Precursor. Das Gemeinschaftsunternehmen steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden.

2. Des Weiteren hat SGL Carbon mittlerweile eine im Rahmen ihrer strategischen Allianz mit der japanischen Mitsubishi Rayon Corp. (MRC) entwickelte hochqualitative Multi-Filament-Carbonfaser erfolgreich im Markt eingeführt. Im Gegensatz zu den marktüblichen Nieder-Filament-Fasern kann diese Carbonfaser ohne Qualitätseinbußen besonders kostengünstig hergestellt werden. Es bestehen bereits langfristige Abnahmeverträge mit einem Großkunden aus der Windkraftindustrie.

3. Um den weltweit gewachsenen Bedarf aller Kunden zu befriedigen, hat SGL Carbon mehrere Investitionen zur Erhöhung ihrer Carbonfaserkapazität getätigt und eingeleitet. Bereits in 2006 wurde im Werk in Inverness/Schottland mit dem Bau einer zusätzlichen Carbonfaser-Produktionslinie begonnen. Diese geht nun im August 2007 in Betrieb. Eine weitere Linie für Inverness ist bereits in Planung und wird 2008 mit der Produktion beginnen. Darüber hinaus ist eine dritte Linie im Rahmen eines weiteren Joint Ventures mit der Lenzing AG in Deutschland ebenfalls für 2008 vorgesehen. In der mittelfristigen Planung der nächsten fünf Jahre investiert SGL Carbon dafür insgesamt 80 Mio. €. Dies führt zu einer Kapazitätserhöhung bei Carbonfasern von derzeit 2.000 auf 6.000 Tonnen.

4. Im Dezember 2006 hat SGL Carbon eine der modernsten Anlagen zur Fertigung von Carbonfaser-Prepreg am Standort Meitingen in Betrieb genommen. Prepreg ist neben den Multiaxialgelegen ein bedeutendes Carbonfasergewebe-Produkt, das in vielen unterschiedlichen Industrien eingesetzt wird. Das Unternehmen beliefert damit auch einen der weltweit führenden Hersteller von Windenergieanlagen.

5. SGL Carbon hat im Januar 2007 eine Mehrheitsbeteiligung an der F.A. Kümpers GmbH erworben. Durch dieses Joint Venture verschafft sich das Unternehmen innovative Technologien zur Verarbeitung seiner Carbonfasern in sogenannte Multiaxialgelegen. Diese ermöglichen einen direkten Zugang zu den großen Marktpotentialen für Carbonfasern, insbesondere in der Wind- und Automobilindustrie. Das Unternehmen plant damit zum führenden Lieferanten für Carbonfasern und –Verbundwerkstoffen in beiden Industrien aufzusteigen.

In dem global stark konzentrierten Carbonfasermarkt ist SGL Carbon der einzige europäische Hersteller und plant seine Position bei Carbonfasern und –Verbundwerkstoffen durch Akquisitionen, Joint Ventures und Investitionen weiter auszubauen.

Das Unternehmen wird am 8. März 2007 im Rahmen seiner Bilanz-Pressekonferenz weitere Informationen zur Repositionierung des Unternehmens bekannt geben.

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