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Pressemitteilung vom 08.03.2007

SGL Group: Rekord-EBIT für 2007 erwartet

Umsatz +11% auf 1.191 Mio. €

EBIT-Verbesserung +51% auf 170 Mio. €

Nettofinanzschulden sinken von 265 Mio. € auf 229 Mio. €

Mittelfristziele aufgrund strategischer Weiterentwicklung angehoben

Wiesbaden, 8. März 2007. Die SGL Group hat sämtliche für 2006 vorgegebenen Ziele erreicht und zum Teil sogar deutlich übertroffen. So wurde das Betriebsergebnis vor Aufwendungen aus den EU-Kartellverfahren um mehr als 50% auf 170 Mio. € verbessert. Neben einem weiteren Kostenabbau von 26 Mio. € aus dem SGL Excellence Programm hat hierbei auch der konjunkturelle Rückenwind in den wichtigsten Kundenindustrien geholfen. Dies schlug sich in einer Steigerung des Konzernumsatzes um 11% auf 1.191 Mio. € nieder. Die Konzernumsatzrendite wurde von 11% in 2005 auf 14% im Berichtsjahr ausgebaut. Auch die Bilanzstruktur hat sich 2006 deutlich verbessert. Die Nettofinanzschulden nahmen um 36 Mio. € auf 229 Mio. € ab, der Verschuldungsgrad erreichte mit 0,5 den avisierten Zielwert. Auch für 2007 ist die SGL Group zuversichtlich, bei Umsatz und Ergebnis deutlich zulegen zu können. Auch die Mittelfristziele wurden aufgrund der Implementierung wichtiger strategischer Weiterentwicklungen angehoben.

Vorsteuergewinn zieht um mehr als 60% an

In 2006 hat die SGL Group einen bilanziellen Schlussstrich unter die Kartellstrafen gesetzt. In diesem Zusammenhang fielen aufgrund der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) und vorsorglicher Bildung von Rückstellungen letztmalig Aufwendungen für Kartellverfahren in Höhe von 32 Mio. € an. Darin enthalten sind 23 Mio. € im Zusammenhang mit dem EuGH-Urteil im Juni 2006 sowie 9 Mio. € Aufstockung von Rückstellungen für die zwei noch anhängigen Verfahren. Daraus ergibt sich im Berichtsjahr ein EBIT nach Kartellverfahren in Höhe von 138 Mio. € gegenüber 113 Mio. € im Vorjahr. Das Finanzergebnis konnte wie angekündigt in 2006 deutlich um 17 Mio. € auf -49 Mio. € verbessert werden. Diese Entlastung ist im Wesentlichen auf die signifikant reduzierten Finanzschulden zurückzuführen. Daraus ergibt sich nach Abzug des in 2006 angefallenen EuGH Zinsaufwandes von 13 Mio. € ein Vorsteuergewinn von mehr als 76 Mio. € - das sind 29 Mio. € oder 62% mehr als im Jahre 2005. Ohne die genannten a.o. Belastungen aus den EU-Kartellverfahren liegt der Vorsteuergewinn bei 121 Mio. €, was einem Anstieg von 157% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Steuerquote stieg wie erwartet von 41% auf 46%. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass der EBIT-wirksame EU-Kartellaufwand einen steuerlich nicht abzugsfähigen Aufwand darstellt. Zudem hat das Unternehmen auf die zusätzlichen Zinsbelastungen aus der EuGH-Entscheidung keine aktiven latenten Steuern gebildet. Daher errechnet sich für das Berichtsjahr eine mit dem Vorjahr vergleichbare Steuerquote von 29%. Der Jahresüberschuss lag mit 41 Mio. € um 13 Mio. € über dem des Geschäftsjahres 2005. Das Ergebnis je Aktie kletterte von 0,50 € auf 0,66 €.

Verschuldungsgrad erreicht mit 0,5 mittelfristigen Zielwert

Der operative Cashflow wurde um 24 Mio. € auf 112 Mio. € verbessert. Capex erhöhte sich von 45 Mio. € auf 65 Mio. €. Der Free Cashflow (vor Kartellzahlungen) lag wie erwartet, aufgrund der deutlich gestiegenen Investitionstätigkeit, mit 48 Mio. € unter dem Vorjahresniveau (57 Mio. €). Der Konzern-Jahresüberschuß und der positive Free-Cashflow wurden zur Optimierung der Bilanzstruktur und dabei insbesondere zum Schuldenabbau verwendet. So verringerten sich die Nettofinanzschulden im Jahresvergleich von 265 Mio. € auf 229 Mio. €. Der Verschuldungsgrad wurde von 0,8 auf die mittelfristig avisierte Zielgröße von 0,5 reduziert. Die Eigenkapitalquote stieg im Jahresvergleich von 27% auf mehr als 35%.

Alle Segmente mit deutlich besserer Entwicklung

Carbon and Graphite (CG): Profitabilität deutlich von 19% auf 24% erhöht

Primär getragen von einer guten Stahlkonjunktur stieg der CG-Umsatz um 11% auf 716 (Vorjahr: 644) Mio. €. Der strategische Fokus lag dabei wie angekündigt auf der Durchsetzung von Preiserhöhungen bzw. Verbesserung der Margen und nicht auf der Mengenpolitik. Entsprechend lagen die Auslieferungen für Graphitelektroden mit 209.000 Tonnen unterhalb des Rekordniveaus aus 2005 von 222.000 Tonnen. Mit den Preiserhöhungen wurden die zum Teil deutlichen Erhöhungen bei wichtigen Rohstoffen und den Energiepreisen mehr als kompensiert. Das Geschäft mit Kathoden für die Aluminiumindustrie, Kohlenstoffelektroden sowie für Hochofenauskleidungen lief 2006 ebenfalls erfreulich. Daher wurde das EBIT bei CG überproportional um 40% auf 171 Mio. € verbessert. Die Umsatzrendite kletterte von 19% auf 24%. Neben dem starken Umsatzplus schlugen sich 2006 die Kostensenkungsprogramme mit Einsparungen von 14 Mio. € positiv nieder.

Specialties (S): Ergebnissprung um 60%

Getrieben von einer hohen Nachfrage aus der Solar-, LED- und Halbleiterindustrie, Lithium-Ionen-Batterien sowie bei allen Industrieanwendungen verbesserte sich der Segmentumsatz bei Specialties um 14% auf 301 Mio. €. Aufgrund der guten Nachfrage aus der Chemieindustrie wies der Bereich Prozesstechnologie eine Umsatzverbesserung von 17% aus. Regional wuchs vor allem das Geschäft in Asien. Zur weiteren Expansion in Asien wurden zusätzliche Gesellschaften in Indien und China gegründet. Das EBIT des Geschäftsfeldes kletterte 2006 um 60% von 20 Mio. € auf 32 Mio. €. Die Umsatzrendite wurde entsprechend von 8% in 2005 auf 11% gesteigert. Neben der Optimierung des Produktionssystems trugen vor allem Mengen- und Preiseffekte zu dieser positiven Margenverbesserung bei.

SGL Technologies (SGL T): Werkstoff Carbonfasern mit hohen Zuwächsen

Die gute Entwicklung im Segment Technologies war 2006 geprägt von Zuwächsen bei den Carbonfasern - zum Beispiel für die Windenergie - und bei Carbon-Keramik-Bremsscheiben für hochwertige Fahrzeuge. So wurde der Segmentumsatz um 8% auf 171 Mio. € gesteigert. Das EBIT des Geschäftsfelds SGL T erreichte 2006 einen Wert knapp unter Break-even. Der Grund dafür sind nach wie vor hohe Anlaufkosten im Zusammenhang mit dem Bremsscheibengeschäft, in dem 2006 die Entwicklungskosten für fünf neue Modelle von Porsche und AUDI bewältigt werden mussten. Ohne Berücksichtigung des  positiven a.o. Ergebniseffekts in 2005 aus dem Audi-Entwicklungsvertrag ergibt sich im Jahresvergleich eine EBIT-Verbesserung.

Corporate Costs durch Sondereffekte beeinflusst

Die Corporate Costs stiegen im Berichtsjahr um 3 Mio. € auf 32 Mio. €. Hier sind die Kosten der Management-Holding und der zugeordneten zentralen Servicebereiche enthalten. Ausschlaggebend für den Anstieg waren jedoch die Kosten im Zusammenhang mit der Implementierung und Prüfung des USamerikanischen Sarbanes-Oxley Acts (SOX), der erstmals für 2006 anzuwenden war.

Unternehmens- und Organisationsstruktur folgen der Wachstumsstrategie

Um die zukünftigen Wachstumspotenziale optimal nutzen zu können, hat die SGL Group ihre Unternehmens- und Organisationsstrukturen mit Wirkung zum 1. Februar 2007 angepasst. So wurde die bisherige Organisationsstruktur bestehend aus den Geschäftsfeldern Carbon and Graphite, Specialties und SGL Technologies durch eine Verschlankung der Strukturen auf die zwei Segmente Performance Products und Advanced Materials überführt. Innerhalb dieser beiden Segmente erfolgt das externe und interne Berichtswesen für die drei Geschäftsbereiche (Business Unit - BU) Performance Products (PP), Graphite Materials & Systems (GMS) und Carbon Fibers & Composites (CFC). Zum 1. Quartal 2007 wird das Unternehmen zum ersten Mal in dieser Struktur berichten. SGL hat in den letzten Jahren entscheidende Fortschritte erzielt und steht dank anhaltend guter Performance wieder für Wachstum und Ertragsstärke. Ziel ist es für die Zukunft, klar das global führende Carbon-Unternehmen zu sein. Dieses Selbstbewusstsein spiegelt sich auch in dem neuen Unternehmensnamen „SGL GROUP – The Carbon Company“ wider.

Konzernergebnis soll 2007 auf Rekordniveau steigen

Vor dem Hintergrund des guten konjunkturellen Umfeldes und der positiven Erwartungen für alle drei Geschäftsbereiche ist SGL für 2007 zuversichtlich, sowohl Umsatz als auch Ergebnis steigern zu können. Unter der Prämisse relativ stabiler Wechselkurse (und unter Ausschluss unvorhersehbarer Ereignisse), sollte der Konzernumsatz um 7 bis 10% über dem Niveau des Jahres 2006 liegen. Beim Betriebsergebnis wird erneut mit einer überproportionalen Verbesserung gegenüber dem Umsatzwachstum gerechnet. Ziel ist es, das historisch operative Rekordergebnis in Höhe von 192 Mio. € zu übertreffen. Angesichts einer moderaten Verbesserung des Finanzergebnisses und derzeit nicht erkennbarer nennenswerter Restrukturierungsaufwendungen wird erwartet, dass Vor- und Nachsteuergewinn noch etwas stärker als das Betriebsergebnis steigen werden. Gleiches gilt für das Ergebnis je Aktie. Diese Entwicklung sollte sich positiv auf den operativen Cashflow auswirken, der in 2007 insbesondere zur Finanzierung des weiteren Wachstums eingesetzt werden soll. Auch die Eigenkapitalquote dürfte sich in 2007 weiter verbessern.

Mittelfristziele aufgrund strategischer Weiterentwicklung angehoben

Insbesondere der in dieser Struktur neu geschaffene Geschäftsbereich Carbon Fibers & Composites (CFC), wird in den kommenden Jahren stark vom Paradigmenwechsel bei den Basismaterialien profitieren. Als einzig europäisches Unternehmen mit Carbonfaser-Rückwärtsintegration plant SGL ihr Hochtemperaturtechnologie, Carbonisierungs- und Graphitierungs-Know-how strategisch auszuschöpfen. Die in CFC produzierten Carbonfasern und Carbon-Verbundwerkstoffe werden aufgrund ihrer einzigartigen Eigenschaften wie Leichtigkeit und Materialsteifheit zunehmend als  ubstitutionsmaterialien klassischer Werkstoffe und Materialen nachgefragt. Die Mittelfristziele dieses Bereichs für die Jahre 2007 bis 2011 liegen bei einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von über 15% pro Jahr und einer angestrebten Umsatzrendite von mehr als 10%.

Graphite Materials & Systems (GMS) sollen um 6 bis 8% pro Jahr wachsen und eine Umsatzrendite von 10 bis 15% erzielen. Für Performance Products (PP) hat sich das Unternehmen ein durchschnittliches Mengenwachstum von 2 bis 3% und eine Umsatzrendite von über 20% vorgenommen.

Für die gesamte SGL Group wurde entsprechend das bestehende Mittelfristziel für die Umsatzrendite von 10 bis 15% auf 12 bis 16% angehoben. Der Konzernumsatz 2011 soll dabei um 40 bis 50% über dem Niveau aus 2006 liegen.

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