• Neubau des weltweiten Forschungs- und Entwicklungszentrums

• Inbetriebnahme moderner Prepreg-Fertigungsanlage

• Carbon Composites e.V. mit Partnernunternehmen gegründet

Wiesbaden, 16. April 2007. Die SGL Group – The Carbon Company - stärkt durch den Neubau des zentralen Konzern-Forschungszentrums am Standort Meitingen bei Augsburg ihre Innovationskraft als einer der weltweit größten Produzenten von Carbon und Graphit. Das neue Zentrum der „Technology and Innovation“ (T&I) genannten Konzernforschung am weltweit größten Standort der SGL Group wird sämtliche Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Unternehmens bündeln. Für das Zentrum einschließlich modernster Infrastruktur investiert das Unternehmen rund 8 Mio. €. Mittelfristig soll die Anzahl der wissenschaftlichen Mitarbeiter von derzeit 80 auf 120 Mitarbeiter ausgebaut werden.

Bereits 2005 gründete die SGL Group T&I mit Mitarbeitern der drei operativen Geschäftsbereiche, allerdings waren die Wissenschaftler noch an verschiedenen weltweiten Standorten angesiedelt. Neben einem besseren Wissensaustausch und -transfer zwischen den Forschern und Entwicklern soll das Zentrum auch der intensiven Zusammenarbeit mit Instituten, Universitäten und anderen Unternehmen zum Thema Kohlenstoff dienen. Alleine dazu sind 15 Arbeitsplätze vorgesehen, die von Universitätswissenschaftlern im Rahmen von Forschungsprojekten genutzt werden können.

Insbesondere die Forschung, Entwicklung und marktreife Produktion von Carbonfasern und daraus gefertigten Produkten, den so genannten Kohlenstofffaser-Verbundwerkstoffen (Composites), ist ein wesentliches Ziel der T&IAktivitäten. Die SGL Group ist neben wenigen nordamerikanischen und asiatischen Unternehmen der einzige deutsche und europäische Hersteller von Carbonfasern und deckt die gesamte Wertschöpfungskette vom Rohstoff (Precursor) bis hin zum Verbundwerkstoff ab. Die Carbonfaser ist das Schlüsselmaterial für die weltweit exponentiell wachsende Leichtbautechnologie. Seit dem Jahr 2000 ist die Nachfrage nach Carbonfasern stetig gestiegen. Mittlerweile übersteigt sie sämtliche Produktionskapazitäten weltweit. 1995 wurden global etwa 14.500 Tonnen Carbonfasern verarbeitet, Ende 2005 waren es etwa 21.000 Tonnen und 2010 sollen es 45.000 Tonnen sein. Dies entspricht einem jährlichen Wachstum von 10 bis 12%.

Der weltweite Carbonfasermarkt wird bis 2012 sein Volumen auf etwa 2 Mrd. USD pro Jahr gegenüber heute verdoppeln. Beim weiter veredelten Carbonfaser-Verbundwerkstoff CFK (kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff) wird sich das Volumen von heute ca. 6 Mrd. USD auf etwa 10 Mrd. USD in 2010 erhöhen.

Inbetriebnahme moderner Prepreg-Fertigungsanlage

Das Werk Meitingen wird konsequent als zentraler Standort für die Weiterverarbeitung von Carbonfasern ausgebaut. Es wird damit den wesentlichen Beitrag zur Neuausrichtung des Unternehmens im Bereich Carbonfasern und Composites leisten. Bereits im Dezember 2006 wurde eine der weltweit modernsten Anlagen zur Fertigung von 1.000 Tonnen direkt  verarbeitungsfähigen Carbonfasergeweben (Prepreg) am Standort in Betrieb genommen. Prepregs sind Carbonfasergewebe, die mit Harzen imprägniert sind und zur Herstellung von Kohlenstofffaser-Verbundwerkstoffteilen eingesetzt werden. Mit der neuen Anlage weitet sich das Spektrum auf größere Anwendungen von Nischen- in bereits etablierte und boomende Märkte aus. Die SGL Group beliefert damit zum Bespiel führende Hersteller von Windkraftanlagen.

In einer Presseinformation vom 05.03.2007 teilte die SGL Group bereits mit, dass sie durch ein Joint Venture mit der Lenzing AG nun auch exklusiv ihre Rohstoffversorgung zur Herstellung von Carbonfasern langfristig abgesichert hat und damit unabhängig vom Rohstoffzukauf wird. Darüber hinaus nimmt die SGL Group im August 2007 eine neue Carbonfaser-Produktionslinie in Betrieb und plant zwei weitere Fertigungsanlagen für 2008.

Carbon Composites e.V. mit Partnernunternehmen gegründet

Die Region Augsburg/Schwaben, zu der auch das Werk in Meitingen gehört, hat sich mittlerweile zu einem der führenden Zentren für Carbonfaser-Technologien in Deutschland entwickelt. Um dieses Know-how der Region optimal zu nutzen, vermehrt globale Märkte mit Produktinnovationen zu erschließen und Arbeitsplätze zu schaffen, hat die SGL Group mit anderen renommierten Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Süddeutschland, die ebenfalls international im Bereich Verbundwerkstoffe aufgestellt sind, den Verein „Carbon Composites e.V.“ gegründet. Ziel des Vereins ist die systematische Vernetzung von Know-how-Trägern aus Wissenschaft und Industrie, das Bündeln von Kompetenzen, den Ausbau und die Weiterentwicklung der technologischen Infrastruktur sowohl auf industrieller als auch auf wissenschaftlicher Ebene voranzutreiben sowie die Förderung von entsprechenden Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen. Gründungsmitglieder sind neben der SGL Group: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Stuttgart, EADS, Eurocopter, IHK Schwaben, KUKA, MT Aerospace, Stadt Augsburg, Technische Universität Stuttgart, Universität Augsburg.