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Vita 34 AG

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Company Talk News vom 13.07.2016

Studie: Nur wenig Ost-Unternehmen sind börsennotiert

JENA/LEIPZIG. Der Informationstechnologie-Anbieter Hyrican AG aus Kindelbrück ist in Sachen Dividendenkontinuität die beste ostdeutsche Aktiengesellschaft. Die Thüringer schütten seit 16 Jahren an die Aktionäre aus. Das geht aus einer Untersuchung der unabhängigen Berliner Research-Plattform Dividenden-Adel hervor. Analysiert wurden alle Aktiengesellschaften, deren Marktkapitalisierung über der Zehn-Millionen-Euro-Marke liegt.

Mit einem Börsenwert von 2,75 Milliarden Euro ist die Carl Zeiss Meditec hier das stärkste Unternehmen. Der Konzern aus Jena zahlt zudem seit elf Jahren eine Dividende. Es folgen Geratherm (sieben Jahre), Jenoptik (fünf Jahre), Sachsenmilch (fünf Jahre), Francotyp-Postalia aus Brandenburg (drei Jahre), Vita 34 (zwei Jahre) sowie mit jeweils einem Jahr Verbio und Publity, beide Leipzig.

Dividenden-Adel-Chef Christian W. Röhl sagte der LVZ, grundsätzlich sei es schade, dass es in Ostdeutschland auch mehr als ein Vierteljahrhundert nach der Wiedervereinigung nur sehr wenige börsennotierte Unternehmen in Ostdeutschland gebe. Lasse man Kleinstwerte – das sind alle mit einem Börsenwert von weniger als zehn Millionen Euro – außen vor, seien es gerade mal 20 Aktiengesellschaften. Im Vergleich dazu gibt es im Westen 800 Gesellschaften. „Positiv ist allerdings, dass von diesen 20 Ost-Unternehmen immerhin neun in diesem Jahr eine Dividende ausschütten“, sagte Röhl. Hier hat der Osten den Anschluss an den Westen geschafft. „Insofern könnte man sagen: Quantität pfui, Qualität hui.“ Es fehle an wirtschaftlichen Leuchttürmen wie Henkel oder Bayer, die seit über einem Vierteljahrhundert Dividende zahlten.

Röhl sagte, jede Firma, die Arbeitsplätze schaffe, Gewinne erwirtschafte und ihre Aktionäre daran teilhaben ließe, verdiene Respekt. „Gleichwohl gibt es sicherlich einige Highlights, allen voran natürlich Carl Zeiss Meditec als größte ostdeutsche Börsenfirma.“ Grundsätzlich freue er sich, dass mit der Halloren Schokoladenfabrik eine ostdeutsche Traditionsmarke weiter existiere. Die Hallenser flogen jedoch aus der Liste, weil sie soeben auf der  Hauptversammlung beschlossen hatten, die Ausschüttung wegen Restrukturierungsmaßnahmen bei ihrer belgischen Tochter Bouchard ausfallen zu lassen. Zuvor hatte Halloren acht Jahre lang Dividende gezahlt. Nach Röhls Erwartungen dürfte die älteste deutsche Schokoladenfabrik im nächsten Jahr die Dividendenzahlung aber wieder aufnehmen.

Als „Musterbeispiel für Leipzig als Innovations- und Wissenschaftsstandort“ bezeichnete der Aktien-Experte Vita 34. „Nabelschnurblut einlagern, um daraus später Stammzellen zu gewinnen und Leben zu retten, ist nicht nur eine faszinierende Idee, sondern inzwischen auch ein funktionierendes Geschäft. Denn Vita 34 ist eben kein  Start-up mehr, das Geld verbrennt: Die Firma zahlt nun schon ihre zweite Dividende.“

Die Dividenden-Historie verkörpert nach Ansicht Röhls am Aktienmarkt das, was im richtigen Leben die Schufa-Auskunft ist. Dabei gelte hier wie dort: Auf Kandidaten, die schon früher die eine oder andere Zahlung schuldig geblieben seien, werde auch künftig eher wenig Verlass sein. Wer hingegen bislang eine anständige Zahlungsmoral an den Tag gelegt habe, dürfte sich auch weiterhin nach Kräften bemühen, seine Weste makellos weiß zu halten. Wichtig für Anleger sei, mehrere Faktoren zu betrachten. Das sei neben der Kontinuität
vor allem die Ausschüttungsquote, letztendlich das Spiegelbild zum Einkommensnachweis, den etwa ein Vermieter von einem Mietinteressenten verlangt. Als Faustregel gelte: Um weniger als 25 Prozent und mehr als 75 Prozent des Gewinns auszuschütten, müsse es schon sehr gute Gründe geben.

Quelle: LVZ, Ulrich Milde
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